Die Art und Weise, wie wir Räume und Gebäude gestalten, beeinflusst das Innenraumklima und bestimmt den Aufwand, den wir später betreiben müssen, um den Komfortansprüchen des Menschen gerecht zu werden. Dabei setzen wir Technologien, Ressourcen und Infrastrukturen ein und hinterlassen Spuren in der Atmosphäre, der Lithosphäre und der Biosphäre. Damit gestalten wir auch das zukünftige Klima und die Umweltbedingungen, in denen wir leben werden. Diese Mitgestaltung hat nach wissenschaftlichen Erkenntnissen dazu geführt, dass von einem neuen geologischen Zeitalter gesprochen wird – dem Anthropozän.
Die Klimakrise, um nur ein Phänomen dieses radikalen Wandels der Umwelt zu nennen, stellt die architektonische Praxis vor radikale Herausforderungen. Neben anderen Materialien, Technologien und alternativen Prozessen stellt sich die Frage, wie wir uns mit dem neuen Kontext der architektonischen Praxis vertraut machen können. Wie können wir die ästhetischen Facetten dieses neuen Kontextes erforschen und uns in die Lage versetzen, neben technischen und konstruktiven Lösungen auch zeitgemäße ästhetische Argumente zu entwickeln? Die Anthropozän-These impliziert die Erweiterung des Betrachtungsrahmens über das architektonische Objekt hinaus und die Einbeziehung der multidimensionalen und multiskalaren Prozesse und Manifestationen architektonischer Praxis in der Umwelt.
Teil des KE sind vier Impulsreferate und vier kurze Texte, die gemeinsam diskutiert werden. Parallel dazu wird eine Intervention an einem konkreten Ort mittels einer experimentellen, designbasierten Forschungspraxis entwickelt. Die Recherchepraxis bewegt sich zwischen wissenschaftlichem Arbeiten, Designprozess und Narration. Die Arbeit findet in Zweiergruppen statt.
Termine: Die Einführungsveranstaltung findet am Freitag, 10.01.25 statt. Der KE als Blockveranstaltung vom 03.02. – 28.2.25