Der Flughafen Tempelhof, eines der größten Baudenkmäler Europas, wurde über viele Jahre hinweg in stadtpolitischen Diskussionen über die weitere Entwicklung und künftige Nutzung intensiv behandelt. Angesichts der sich zuspitzenden Klimakrise, die unsere Gesellschaft vor enorme Herausforderungen stellt, gewinnt die Zukunft dieses imposanten Gebäudes an weiterer Bedeutung. Seit der Schließung im Jahr 2008 wurden zahlreiche öffentliche Verfahren unter Beteiligung vieler Interessengruppen durchgeführt, um innovative Lösungen für das Gebäude zu entwickeln. Die monumentalen Ausmaße, erhebliche Renovierungsbedarfe sowie die strengen Denkmalschutzvorgaben machen die langfristige Entwicklung dieses Gebäudes zu einer komplexen Aufgabe, die gleichermaßen fasziniert und herausfordert.
Im Fokus des Entwurfs steht der aktuell leerstehende Kopfbau Ost des Flughafens Tempelhof. Für ihn sollen im Kontext des Gesamtgebäudes unterschiedliche Revitalisierungsstrategien entwickelt werden. Dabei steht die Analyse des Bestandes und das Herausarbeiten der Fähigkeiten des Gebäudes aus ökologischer und klimatischer Betrachtung am Anfang des Prozesses. Ziel ist es Potentiale der Wiederbelebung in unterschiedlicher Intensität und für unterschiedliche Zeitspannen der Umsetzung zu erarbeiten. Neben der baulich-räumlichen und klimatischen Qualität des Gebäudes vor und nach möglichen Transformationen, ist die Programmatik des Ortes wesentlicher Gegenstand der Entwurfsaufgabe.
Die Nachbarschaft im Quartier aber auch die Nutzung des Flughafens heute, ist in der Bedarfsfindung ein wesentlicher Aspekt. In diesem Zusammenhang sind die Aspekte der Erinnerungskultur, resultierende Hemmnis oder Neugier wesentliche Faktoren, die das architektonische Handeln beeinflussen werden. Daher ist die Öffnung des Betrachtungswinkels in das Quartier mit Aneignungs- und Partizipationsprozessen, die im begleitenden Vertiefungsseminar „Erinnerung, Gegenwart und Zukunftsperspektiven" untersucht und diskutiert werden ein Bestandteil der Gesamtaufgabe.
Im Rahmen des Entwurfs ist mindestens eine Exkursion auch in Kombination mit Vor-Ort Workshop Formaten in Berlin geplant.
Die Bearbeitung erfolgt in 2er Gruppen
Alle weiteren Informationen folgen bei der Einführungsveranstaltung.
02.04.2024 | 12:00
Dienstag
Das Seminar "Wohnen und Arbeiten im Wandel – Genderverhältnisse, Digitalisierung und Res-sourcenschutz als Herausforderungen für Architektur und Planung" ist verpflichtend zu belegen.