Seit dem spatial turn in den Sozialwissenschaften gehen wir davon aus, dass Raum und Gesellschaft aufeinander einwirken und sich gegenseitig prägen. Raum und seine Gestaltung durch den Menschen sind damit Spiegel und gleichzeitig Ausdruck gesellschaftlicher Aushandlungsprozesse und Machtverhältnisse. Auch Geschlecht und die damit verbundenen Rollen- und Verhaltenserwartungen beeinflussen somit unsere Raumwahrnehmung und -nutzung. Da Gebäude und städtebauliche Strukturen häufig sehr viele Jahre überdauern, leben wir heute in einer gebauten Umwelt, die von der Trennung der Lebensbereiche, wie sie die seit dem Beginn der Industrialisierung praktiziert wurde, beeinflusst ist; und der ein binäres Geschlechterbild mit klarer Rollenverteilung und Hierarchisierung zwischen Mann und Frau zugrunde liegt.
Im Seminar beschäftigen wir uns mit der Frage, wo Geschlechterstereotype und Heteronormativität heute noch in den Städten zu finden sind und wie sie mit sich ausdifferenzierenden Lebensmodellen und Vorstellungen von Chancengleichheit und Diversität interagieren. Nach der Lektüre von einführenden Texten schauen wir uns Teile des Stadtraums in Braunschweig unter dieser Fragestellung an und reflektieren über Möglichkeiten der Gestaltung von geschlechtergerechten und diversitätsfreundlichen Räumen.
Das Vertiefungsseminar kann als Modul „International Sustainability“ für Studierende aller Studiengänge der Fakultät 3 belegt werden. Wenn Sie in einer anderen Fakultät studieren und gerne an dem Seminar teilnehmen möchten, melden Sie sich gerne per E-Mail.
This Four-Day Blockseminar, that will take place between 4th-7th of February 2025, focuses on Critical Data & Technology Studies.
What does it mean to live in an ever more “Datafied Society”? How can we balance the increasing energy demands by those systems with our battle against climate change?
When socio-technical systems like AI dominate discourses, especially in an era of mis/disinformation, it’s important that we understand the materiality of these systems, and test their claim to neutrality and “intelligence”.
Applying an intersectional feminist lens into these systems have contributed already to revealing the social harms (Racism, Sexism, Labor Exploitation, Surveillance…etc) they entail & to their consequent regulations. By studying these analytical frameworks, the aim is to develop a more rigorous approach to technology; one that’s socially aware.
Discussions are encouraged in German/English during class.
Genderaspekte in den Ingenieurwissenschaften (SQ, 2 CP oder nach Absprache)
Im Seminar erkunden wir anhand von technischen Produkten (z. B. Maschinen, Gebäuden, Apps…), den Prozessen und gesellschaftlichen Strukturen, in denen sie entstehen, an welchen Stellen die Kategorie Gender in den Technikwissenschaften wirkmächtig ist. Wir hinterfragen die gängige Vorstellung, dass Technik „neutral“ und „für alle gleich“ sei. Die Teilnehmenden reflektieren für ihr jeweiliges Fach, an welchen Stellen und aus welchen Gründen sich ein gendersensibler Blick auf Technik und ihre Entwicklung lohnt und werden zum entsprechenden Handel in Studium, Beruf und Alltag befähigt. Neben Textlektüre und -diskussion kommen Kleingruppenarbeiten, praktische Übungen und selbstständige kleine Forschungsaufgaben zum Einsatz.
Zur Anmeldung
THF+: Erinnerung, Gegenwart und Zukunftsperspektiven
Im Vertiefungsseminar beschäftigen wir uns mit der Geschichte und Symbolik des Flughafens Tempelhof und insbesondere des Kopfbaus Ost sowie mit möglichen zukünftigen Nutzungen, die heutige Bedürfnisse und Interessen berücksichtigen. Wir erarbeiten Herausforderungen im Umgang mit geschichtsträchtigen/-belasteten Gebäuden und Infrastrukturen. Wir kommen ins Gespräch mit der Nachbarschaft, um zu erfahren, welche Hoffnungen und Wünsche mit einer Neunutzung verbunden werden. Dabei beschäftigen wir uns auch mit der Frage, wie Teilhabe an Planungsprozessen auch für häufig unterrepräsentierte Gruppen gelingen kann. Die Vertiefung kann von Architekturstudierenden nur gleichzeitig mit dem Entwurf THF+ am IBEA belegt werden. Studierende aus den weiteren Studiengängen der Fakultät 3 können die Veranstaltung unabhängig vom Entwurf belegen.
Wohnen und Arbeiten im Wandel - Genderverhältnisse, Digitalisierung und Ressourcenschutz als Herausforderungen für Architektur und Planung
Thema des Seminars ist die Verknüpfung von Wohnen und Sorgearbeit mit Erwerbstätigkeit, wo seit einigen Jahren eine enorme Ausdifferenzierung von Ansprüchen und gelebten Modellen stattfindet, die gebaute Umwelt sich nur langsam wandelt. Als Einflussfaktoren werden insbesondere Digitalisierung, die Veränderung von Genderverhältnissen sowie der demographische Wandel diskutiert: Durch Digitalisierung sind Home Office, Remote Work oder Co-Working für einige Berufszweige längst Normalität, wodurch die Grenzen von Erwerbsarbeit und Privatleben verschwimmen, manche Wege unnötig werden und z. B. Bürogebäude anders genutzt werden können. Veränderte Geschlechterbeziehungen und Haushaltsstrukturen machen eine Aufwertung von Sorgearbeit und eine verbesserte Vereinbarkeit mit der Erwerbstätigkeit nötig. Hinzu kommt die Klima- und Biodiversitätskrise, die einen schonenden und sparsamen Umgang mit städtischen Flächen, insbesondere mit Freiräumen, erforderlich machen. Im Seminar betrachten wir diese gesellschaftlichen Prozesse und ihre Auswirkungen auf Architektur und Stadtplanung, denken gemeinsam über nachhaltige und innovative räumliche Strukturen des Wohnens, Sorgens und (Erwerbs-)Arbeitens nach und entwickeln eigene Ideen.
Für Architekturstudierende ist das Seminar verknüpft mit dem Entwurf im Kontext „Büro zu Wohnen“ am IBEA.
Gerne dürfen Sie uns auch für die Betreuung von Abschlussarbeiten ansprechen.
Außerdem gibt es die Möglichkeit, sich unsere Lehrveranstaltungen (für fortgeschrittene Bachelor-Studierende) auch für das Gender-Zertifikat anrechnen zu lassen. Mehr Informationen zum Zertifikat gibt es hier.