Die Bauindustrie zählt zu den Wirtschaftssektoren mit dem höchsten Ressourcenbedarf. Für die Materialgewinnung erfordert der Abbau wertvoller, natürlicher Ressourcen sowie die Transformation dieser in hochwertige Zwischen- und Endprodukte einen hohen Energieeinsatz. Gleiches gilt für den Transportprozess vom Herstell- bis zum Einbauort, für den Verpackungen zum Schutz und zur Kennzeichnung der Baumaterialien und -produkte notwendig sind. Bei der Ausführung der Bauleistungen fallen große Abfallmengen durch ungenutzte Baumaterialien und Einweg-Verpackungen an, die getrennt gesammelt und abtransportiert werden müssen. Gemäß der Rangfolge im Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) hat die Vermeidung von Abfällen oberste Priorität. Dies muss insbesondere für ungenutzte Materialien oder nicht-wertschöpfende Verpackungen gelten.
Das Ziel des Forschungsprojekts ist es zunächst, durch Feldstudien den Umfang (vermeidbarer) Restmaterialien und Verschnittmengen einerseits sowie Verpackungen und Ladungsträger andererseits zu erfassen und die Ergebnisse ökobilanziell aufzuarbeiten. Hierauf aufbauend sollen – unter Berücksichtigung der Rangfolge des KrWG – Prioritäten für Vermeidungsstrategien ermittelt und alternative Dispositions-, Verpackungs- und Transport- sowie Verarbeitungs- und Montagekonzepte aufgezeigt werden. Dadurch sollen zukünftig ressourcen- und klimaschonende Materialströme auf Baustellen gewährleistet werden.
Für das Forschungsprojekt haben sich das Institut für Bauwirtschaft und Baubetrieb der TU Braunschweig (IBB) und die Praxispartner Zeppelin Rental GmbH und Lindner SE zusammengeschlossen. Hierdurch kann die praxisbezogene Datenerhebung ermöglicht werden sowie auf die Nutzung der Fachexpertise bei der Entwicklung von Optimierungsstrategien zurückgegriffen werden. Im Vordergrund stehen dabei die Bauleistungen des allgemeinen Ausbaus bei Hochbauprojekten.
Seit 08/2024 bis voraussichtlich 01/2026