Plastik in der Umwelt: Sozialwissenschaftliche Perspektiven. Diskussionspapier des Querschnittsthemas "Soziale und Politische Dimensionen von Plastik in der Umwelt“, Hauptautoren: Ruth Müller, Sarah Schönbauer und Thomas Decker, Mitwirkende Autor*innen (in alphabetischer Reihenfolge): Anja Hentschel, Maria Lippl, Bastian Loges, Nathan Obermaier, Stefan Schweiger und Julia Steinhorst
Plastik ist ein Material von enormer gesellschaftlicher Bedeutung, Präsenz und Reichweite. Bei der Entwicklung von Plastikvermeidungsstrategien ist es daher notwendig, neben technischen Lösungsansätzen auch die gesellschaftliche Dimension miteinzubeziehen.
In diesem Diskussionspapier werden die gesellschaftlichen Dimensionen des Themenfelds „Plastik in der Umwelt“ unter Einbeziehung verschiedener Blickwinkel und Fachdisziplinen beleuchtet und so für Forscher*innen sowie für Stakeholder in Politik, Medien und Industrie greifbarer gemacht. Somit dient das Papier als Grundlage für die inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit bei der Erarbeitung von Lösungswegen zu Verminderung von Plastik in der Umwelt.
Die Autor*innen zeigen Herausforderungen auf, welche sich angesichts der vielfältigen Einsatzgebiete und der internationalen Zirkulationswege von Plastik ergeben und stellen heraus, dass Handlungsbedarf vor allem bei Akteur*innen aus Industrie, Politik und Gesellschaft besteht. Lösungsansätze sollten darüber hinaus den gesamten Lebenszyklus von Plastik in Betracht nehmen und nicht erst in späten Stadien ansetzen.
Katharina Beyerl, Maria Daskalakis, Thomas Decker, Mandy Hinzmann, Anja Hentschel, Doris Knoblauch, Bastian Loges, Linda Mederake, Ruth Müller, Frieder Rubik, Stefan Schweiger, Immanuel Stieß: Wege zum nachhaltigen Umgang mit Kunststoffen: Kernbotschaften sozialwissenschaftlicher Forschung, in: GAIA 31/1 (2022): 51 – 53.
Weltweit wächst der Eintrag von Kunststoffen in die Umwelt. Da die bestehenden Regulierungen zur Eindämmung des Problems nicht ausreichen, muss die ständig steigende Kunststoffproduktion und -nutzung insgesamt reduziert werden. Es bedarf eines systemischen Ansatzes, der alle Akteure in die Verantwortung nimmt, die Kunststoffprodukte und -verpackungen produzieren, nutzen, recyceln und entsorgen sowie damit handeln. Die Politik muss den nötigen Paradigmenwechsel vorantreiben und eine gesamtgesellschaftliche Suffizienzdebatte ermöglichen.