Technische Maschinen und Produkte sind nicht nur Werkzeuge, die funktionieren und ihre spezifischen Aufgaben erfüllen. Sie sind auch Artefakte, die von Menschen mit einer bestimmten Intention geschaffen werden. Beeinflusst von der kulturellen Herkunft und dem Geschlecht der entwickelnden Akteur*innen werden diese Artefakte mit Einschreibungen versehen. Dabei wird eine Vielzahl an Ausschlüssen (re-)produziert.
Ziel des Kurses ist daher die Sensibilisierung für die Wirkung von kulturellen und geschlechtlichen Einflüssen auf die Erstellung und die Benutzung technischer Artefakte. Gleichzeitig sollen auch die von den technischen Artefakten ausgehenden Rückwirkungen in die Gesellschaft gespiegelt werden - so z.B. über die in diese eingeschriebenen heteronormativen Stereotype sowie deren Aufrechterhaltung/Fortführung durch die technischen Artefakte.
Dafür beschäftigt sich das Blockseminar nicht nur auf theoretischer, sondern auch auf praktischer Ebene mit der Entwicklung von Technik: Wissenschaftskritische Theorien werden ebenso wie Betrachtungen zu Interdependenz verhandelt. Besprochen werden dabei Konzepte der Geschlechter-Technik-Forscher*innen Karen Barad, Judy Wajcman, Vivian Anette Lagesen und Ulf Mellström. Diese Reflexionen werden dann in Workshops und Laborbesuchen mit der tatsächlichen Produktion von technischen Artefakten "verschränkt" bzw. verbunden.
Diese Verknüpfung von theoretischen Ansätzen mit der Praxis der ingenieurwissenschaftlichen Labore sowie der Fokus auf Kultur unterscheiden den Kurs vom ebenfalls im SoSe 2018 im KTW-Studiengang stattfindenden Seminar "Wissenschaft, Technik und Geschlecht: Multidisziplinäre Perspektiven".
Am: 09.04.2018
Um: 15:45-16:30 Uhr
In: BV 55.1
Anmeldung unter StudIP