Die 17 Sustainable Development Goals (SDGs) wurden 2015 von den United Nations verfasst und formulieren die Ziele einer nachhaltigen Entwicklung für alle Länder der Erde bis 2030. Die 17 Ziele haben folgende Kernbotschaften:
Nun möchten wir unsere studentischen SDG-Pat*innen präsentieren, die sich in ihrem Studium oder ihrem ehrenamtlichen Engagement für mind. eine der Kernbotschaften einsetzen.
Heute stellen wir Kathrin Janssen vor. Sie ist Patin für die Kernbotschaft „Förderung des Wohlstands für alle“ und hat uns ein paar Fragen dazu beantwortet.
Welchen Bezug hat dein Studium und dein ehrenamtliches Engagement zu den SDGs der Kernbotschaft "Förderung des Wohlstands für alle"?
Die Verbindung zwischen meinem Studium und den SDGs sehe ich in der gebauten Welt und dessen Auswirkungen auf die Menschen in ihr. Als Bauingenieurin lerne ich diese Welt mitzugestalten und kann insbesondere in den Bereichen Stadtentwicklung und Wohnungswirtschaft Strukturen schaffen, die soziale Ungleichheiten abbauen und sie nicht zusätzlich verstärken.
Meine ehrenamtliche Arbeit knüpft zum einen daran an und geht zum anderen darüber hinaus. Die Website immocially.de, die ich derzeit plane, wird das Wissen um die Ursachen und Auswirkungen der sozialen Ungleichheiten in den Feldern der Architektur, der Bau- und Immobilienwirtschaft und der Stadtentwicklung thematisieren. Wissen, das derzeit überwiegend in Wirtschaft und Forschung diskutiert wird, wird allen Menschen auf verständliche Weise, zusammenfassend zur Verfügung gestellt. Das Feministische Café macht hingegen auf geschlechterspezifische Ungleichheiten in einem intersektionalen Kontext aufmerksam. In beiden Fällen ist die Sichtbarkeit der diskriminierenden Strukturen und das Ermöglichen von Partizipation der Dreh- und Angelpunkt für positive Veränderungen.
Woher kommt dein Interesse an diesen Themen?
Meine intrinsische Motivation folgt aus eigenen Erfahrungen. Ich erlebe die Konsequenzen von Sexismus und Klassismus jeden Tag selbst und erkenne das Leid, das zum Teil daraus erwächst, in anderen Menschen in meiner Umgebung wieder. Gleichzeitig sehe ich aber auch die Hoffnung und die Möglichkeiten auf Veränderung.
Ungleichheit wird auf so viele verschiedene Arten hervorgerufen und gefördert, aber ich denke, aufgrund meiner Interessen, meines Studiums und meiner gelebten Erfahrungen kann ich in den oben beschriebenen Themen am meisten bewirken.
Welche Unterstützung wünschst du dir, damit du deine Arbeit in Bezug auf die SDGs in Zukunft noch besser gestalten kannst?
Ich wünschte diese Arbeit müsste nicht ehrenamtlich umgesetzt werden. Soziale Gleichheit ist für uns alle besser, nicht nur für diejenigen, die unter der Abwesenheit dieser leiden. Es wäre wichtig die Bedeutung dessen zu verstehen und auf politischer und wirtschaftlicher Ebene für Veränderungen zu sorgen. Dass ich als Studentin in einem Vollzeit-Master, mit zwei Nebenjobs zur Finanzierung dieses Studiums, in meiner Freizeit ehrenamtlich für mehr Gleichheit kämpfen muss, sollte nicht der Fall sein.
Ansonsten denke ich, ist jede Form von Unterstützung durch Mitstreiter:innen ein Segen. Solche Arbeiten kosten viel Zeit und Energie, Kommunikation und Organisation, Kreativität und Einfallsreichtum. Das ist kaum durch einen Menschen zu bewältigen.
Welche 3 Wörter verbindest du mit den SDGs der Kernbotschaft "Förderung des Wohlstands für alle"?