rail.lexis (Prof. Dr. Martin Neef, Prof. Dr. Jörn Pachl, Yulia Edeleva, Martin Scheidt, Yue Xu)
Laufzeit: 01.04.2022-31.03.2023 (Gefördert durch das Programm „Innovation Plus“ des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur.)
In dem Lehrprojekt “Rail.lexis” wurde in einem interdisziplinären Team (zusammen mit dem Institut für Eisenbahnwesen und Verkehrssicherheit) der Herausforderung nachgegangen, fremdsprachige Studierende im Umgang mit Fachterminologie zu unterstützen. Ein sicherer und verantwortlicher Umgang mit der Fachterminologie stellt eine fachübergreifende Gelingensbedingung für den Studienerfolg im globalen Kontext dar. Die Sprache dient dabei als ein Vehikel für die Wissens(re)konstruktion und spielt eine wesentliche Rolle bei der Steuerung von Aushandlungsprozessen in problembasierten Lernumgebungen. Das durch das Durchsprechen von problembasierten Aufgabenstellungen emergente Peer-Scaffolding stellt ein kommunikatives Ereignis dar, welches sich auf die theoretischen Annahmen der Lehr-/Lernpsychologie (vgl. Zone der näheren Entwicklung, Vygotsky 1978) und die (kognitive) Interaktionslinguistik (vgl. Audience Design Modell, Ferreira 2019) stützt. In einer Vorerprobung zum Projekt wurde deutlich, dass die Studierenden in Peer-Interaktionen andere Scaffolding-Typen verwenden im Vergleich zu denen, die die Betreuungspersonen selbst in Unterrichtsgesprächen spontan erzeugen (Edeleva et al., 2024). Durch das Projekt ist nun eine Differenzierungsmatrix mit Aufgabenstellungen als ein Unterrichtsmodell entstanden, um entsprechende Unterrichtsinteraktionen („exploratory talk“) in heterogenen Lernendengruppen anzuregen und die Lernschwierigkeiten der Studierenden schrittweise abzubauen. Jedoch sollten insbesondere für L2-Lernende zusätzlich sprachbezogene Scaffolds erstellt werden, um sie dabei zu unterstützen, sich im bildungssprachlichen Kontext besser zu verständigen und ihre Beteiligung an fachbezogenen Interaktionen sowie ihr Selbstvertrauen zu stärken.
Die Differenzierungsmatrix ist unter https://zenodo.org/records/7689889 frei verfügbar und kann mit folgendem Zitierhinweis in relevanten Kontexten eingesetzt werden.
Scheidt, M., & Edeleva, J. (2023, März 1). Learning Matrix Railway Signalling. Zenodo. doi.org/10.5281/zenodo.7689889
Literatur:
Edeleva, Julia, Martin Neef, Martin Scheidt, Gina Do Manh und Yue Xu (2024a). Using a word guessing board game to elicit peer scaffolds in content and language settings in Germany. In: Thomai Alexiou & Athanasios Karasimos (eds.), Board games in the CLIL classroom. New trends in content and language integrated learning (Trends in Applied Linguistics 36). Berlin: de Gruyter, 243-262.
Julia Edeleva, Martin Neef, Jiaming Liu und Martin Scheidt (2024b). L2 Interactions in Heterogeneous Learner Groups during Content and Language Integrated Learning: The Experience of Rail.lexis and beyond. In: Amy Qui, Bill Noble, David Pagmar, Vladislav Maraev & Nikolai Ilinykh (eds.), MILLing 2024. Proceedings of the 2024 CLASP Conference on Multimodality and Interaction in Language Learning. Göteburg: Universität, 32-38.