Studienaufenthalt Rhode Island: University of Rhode Island, ein Bericht von Stefan Maretzki (Kontakt: mr.maretzki(at)gmail.com)
Das in Zusammenarbeit von der TU Braunschweig und der University of Rhode Island angebotene Dual Degree Program sollte fast jedem Ingenieursstudenten an der TU ein Begriff sein. Jedes Jahr bietet sich einigen Studenten die Möglichkeit, für ein Jahr nach Rhode Island zu gehen und zu studieren. Am Ende winkt der Master of Science (für "reine" Ingenieure) bzw. der Master of Business Administration (für die "unreinen", die Wirsings - kleiner Scherz am Rande...). Die angefertigten Masterarbeiten (Master Thesis) werden in den meisten Fällen in Braunschweig als Diplomarbeit anerkannt. Finanziert wird das Ganze durch ein Stipendium. Man muss sich also beispielsweise keine Gedanken wegen der hohen Studiengebühren in den USA machen.
Da man doch relativ viel Stoff in kurzer Zeit bewältigen muss, ist es natürlich eine gewisse Herausforderung, an dem Programm teilzunehmen. Das ist bekannt und deshalb wird man erst nach einem Auswahlverfahren zugelassen (oder auch nicht). Dennoch - wenn man erst einmal da ist, sollte man sich auch die Zeit nehmen, das eine oder andere Sportangebot (bei den Deutschen war und ist Segeln immer ganz hoch im Kurs, denn Rhode Island ist eine Segelhochburg) wahrzunehmen oder die umliegenden Städte zu besuchen (insbesondere Boston und New York). Außerdem ist die Gegend nördlich von Rhode Island wunderschon, vor allem im Indian Summer, für den New England (also der gesamte Nordosten der USA) so bekannt ist. Und auch Kanada (Montreal) ist nicht weit.
Ich selbst hatte ursprünglich vorgehabt, Structural Engineering zu vertiefen. Allerdings gefielen mir die angebotenen Kurse nicht so gut (viele Kurse werden nur zwei- oder dreijährlich angeboten, also vorher schlaumachen!), weshalb ich mich dann für Ocean Engineering (als dritte Bauing-Vertiefung) entschieden habe. Das war ein Sprung ins kalte Wasser, da ich der erste Deutsche war, der das gemacht hat. Dennoch war es eine lohnende und spannende Erfahrung, die ich nur jedem empfehlen kann. Weitere Pluspunkte für mich waren, dass sich tolle Freundschaften entwickelt haben (es gibt tatsächlich coole und nette E-Techniker!!) und dass ich einen unglaublich eindrucksvollen Urlaub am Ende meiner Zeit dort machen konnte. Zudem öffnet einem der erreichte Abschluss viele Türen, vor allem, wenn man international tätig sein möchte. Also - traut euch!
Studienaufenthalt Barcelona: Universitat Politècnica de Catalunya, ein Bericht von Frank Beyer (Kontakt: f.beyer(at)tu-bs.de)
Studieren an der UPC (Universitat Politècnica de Catalunya) ist sicher nicht die einfachste Wahl. Die Bewerbungen über das International Office der TU Braunschweig werden gut betreut, doch auf Antwort aus Spanien kann man schon mal ein paar Wochen warten. Die 30 ECTS - Punkte pro Semester Vorgabe des ERASMUS-Programms ist hier selbst bei guten Sprachkenntnissen illusorisch. Die Einführungswoche beginnt schon Anfang September! Da stellst Du einen Stundenplan auf, lernst die Uni und Leute kennen. Ausstattung (Rechner, etc.) und Betreuung sind erstklassig.
Die Professoren werden meist geduzt und nehmen sich Zeit für ihre Studenten. Man sollte die besondere Situation Barcelonas nicht unterschätzen, die Katalanen pflegen ihre Eigenständigkeit, so dass Kurse mit Vorliebe in Katalanisch gehalten werden. Ich belege die in Spanisch, an anderen Fakultäten der UPC gibt es auch englische Vorlesungen. Die Katalanisch-Kurse der TU Braunschweig empfehle ich wärmstens! Abseits des Studiums sind Freizeitangebot und Nachtleben der schönsten Stadt der Welt einfach atemberaubend.