Eine Ingenieurin, die sich in Wirtschaft auskennt? oder ein Kaufmann, der etwas von Technik versteht?
Studierende des Wirtschaftsingenieurwesens an der TU-Braunschweig müssen sich nicht für eins von beiden entscheiden. Sie erleben Technik und Wirtschaft in nahezu gleichen Anteilen und üben den interdisziplinären "Blick über den Tellerrand" während des ganzen Studiums.
Vom ersten Semester an befasst man sich sowohl mit der Ingenieurwissenschaft als auch mit den Wirtschaftswissenschaften. Simultan lernt man die beiden verschiedenen Denkweisen, Fragestellungen und Fachsprachen kennen, dadurch dass von Anfang an wirtschaftliche und ingenieurwissenschaftliche Studieninhalte je etwa die Hälfte einnehmen. Gleichzeitig schult man so auch seine Fähigkeit zu interdisziplinärem Arbeiten. Dadurch wird man optimal auf alle Anforderungen vorbereitet mit dem Ziel, einmal selbständig Aufgaben lösen zu können, die sachkundige Kenntnisse aus beiden Bereichen erfordern.
Entstanden ist der Studiengang, um einer wachsenden Nachfrage nach Fachleuten, die sich in Technik und Wirtschaft zugleich auskennen, Rechnung zu tragen. Die zunehmende Spezialisierung hatte in den Unternehmen dazu geführt, dass es immer mehr am Verständnis für Querschnittsaufgaben fehlte. Diese Lücke schließen Wirtschaftsingenieurinnen und -ingenieure.
Ihr klassischer Aufgabenbereich ist breit gefächert und liegt immer dort, wo kaufmännisches und ingenieurwissenschaftliches Querschnittswissen gefragt ist. Wirtschaftingenieurinnen und -ingenieure befassen sich zum Beispiel mit:
- Berechnung der Wirtschaftlichkeit eines technischen Vorhabens
- Klärung der Finanzierung
- Planung und Sicherung einer reibungslosen und kostengünstigen Produktion
- Planung und Überwachung von Materialeinsatz und Energieverbrauch
- Optimierung der Nutzung von Anlagen
- Optimierung von Arbeitsabläufen
- Umstellung auf die günstigste Form der Arbeit (z.B. von Einzel- auf Teamarbeit)
- Erstellung von Marktanalysen
- Bewertung laufender Projekte
- Produktplanung und Marketing hochwertiger technischer Güter und Systeme.
Entsprechend vielseitig sind die Einsatzbereiche in Industrie und Dienstleistungsunternehmen, darunter auch in Wirtschaftsprüfungsgesellschaften oder Unternehmensberatungen.
Durch das Simultanstudium ganzheitlich ausgebildet, geübt in vernetztem, strategischem Denken, werden sie zu Generalisten, die in vielen Bereichen einsetzbar sind. So sind sie auch prädestiniert für die Leitung von Projekten.