Abreißen oder neu nutzen? Damit Eigentümer*innen und Projektentwickler*innen darüber besser entscheiden können, wollen der Lehrstuhl für Infrastruktur- und Immobilienmanagement und der Lehrstuhl für Bauwirtschaft und Baubetrieb in einem gemeinsamen Forschungsvorhaben ein ganzheitliches Unterstützungsmodell zum nachhaltigen Umgang mit Bestandsbauten entwickeln.
Auf dem Weg zur Klimaneutralität spielt die Bau- und Immobilienwirtschaft eine zentrale Rolle. Die Ressourcen- und Energieverbräuche des Gebäudebestands sowie der Bauaktivitäten nehmen rund 30 Prozent der globalen Anteile in der jeweiligen Betrachtungskategorie ein. Für die effiziente Nutzung von Flächen – insbesondere im innerstädtischen Raum – ist es deshalb notwendig, den Leerstand von Büro-, Handels- und Industrieimmobilien zu reduzieren und mit einer Umnutzung bedarfsgerechte Flächen zu schaffen.
Bislang wird die Entscheidung zwischen Bestandsentwicklung und Abriss mit anschließendem Neubau jedoch häufig unter primär ökonomischen Aspekten getroffen. Ziel des Projekts ist es, eine ganzheitliche Bewertungsgrundlage zu erstellen, die Entscheidungsfindung von Eigentümer*innen und Projektentwickler*innen unterstützt. Dabei will das Forschungsteam insbesondere die ökologischen und sozialen Nachhaltigkeitsdimensionen stärker fokussieren.
Mit der Erarbeitung eines Handlungsleitfadens und Entscheidungsmodells wollen die Wissenschaftler*innen den Umgang mit Bestandsbauten nachvollziehbarer gestalten und den Erhalt sowie die zukunftsfähige Weiterentwicklung des Immobilienbestandes fördern.
Das Projekt „GEnRe NWI – Ganzheitliches Entscheidungsunterstützungsmodell zur nachhaltigen Revitalisierung von Nichtwohnimmobilien“ ist Teil der Initiative „Zukunft Bau“ des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung und wird mit 200.00 Euro gefördet. Weitere Förderung erhält das Projekt von der Volkswagen Immobilien GmbH und der Volksbank BraWo Projekt GmbH. Diese Partner unterstützen ebenfalls durch Bestandsgebäude in ihren jeweiligen Portfolios, um das zu entwickelnde Entscheidungsmodell zu validieren.