Begründung der Jury:
In der Bachelorarbeit entwickelt die Studentin zwei im Dialog stehende Gebäude, die Wissensaustausch und Weiterbildung dienen sollen. Insbesondere die Materialität und die Tragstruktur stehen im Fokus der Ausarbeitung. Dies hebt auch Stefanie Eberding, Mitgründerin des Stuttgarter Büros se\arch, in ihrer Begründung hervor: Die Verfasserin entwickle souverän eine „innovative Lernlandschaft und eine flexible Typologie im Grundriss, die durch eine intelligente Konstruktion gekonnt inszeniert wird. Das Konzept, das Gebäude in drei Tragstrukturen zu unterteilen, gelingt und überzeugt gleichermaßen, auch in der klaren, nachvollziehbaren Materialwahl. Die Reduktion im Tragwerk und in der Anmutung ihres Projektes besticht durch eine handwerkliche Ausarbeitung, ist präzise und gekonnt in allen Maßstäben durchgearbeitet. Präsentiert wird die Arbeit in einer angenehm zurückhaltenden Ausarbeitung, die die Inhalte und die Haltung der Verfasserin virtuos zur Geltung bringt.“
Entwurfsbeschreibung von Sonya Thye:
Es werden neuartige Lernlandschaften und gemeinschaftsbildende Architekturen für den informellen Wissensaustausch gesucht - robuste Typologien mit Umnutzungspotenzial. Ein großer Fokus der Gebäude liegt auf Nachhaltigkeit und einer zukunftsweisenden Bauweise. Es soll flexibel, vielfältig nach nutzbar und robust sein. Konzeptuell bestehen beide Entwurfsgebäude aus drei Strukturen. Die Primärstruktur, der Holzträgerrost, kann den gesamten Grundriss stützenfrei überspannen und ist bis zu 100 Jahren nutzbar. Die Sekundärstruktur sind die Stampflehmwände, welche die thermische Hülle bilden und bis zu 50 Jahre bestehen. Die Tertiärstruktur bildet die Holzständerkonstruktion welche sich innerhalb der Stampflehmkerne befindet, jedoch komplett unabhängig von ebendieser ist. Sie kann schon nach wenigen Jahren ausgetauscht werden. Eine weitere Struktur sind die Vorhänge, die den Raum innerhalb von Sekunden verändern können. Somit bildet der Entwurf nur die Hülle und den ersten Stand einer möglichst langen und flexiblen Nachnutzung.
IEB I Institut für Entwerfen und Baugestaltung
Prof. Dan Schürch
Betreut von Philipp Trenzen
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