Dienstag, 16.01.2007, 18:30 Uhr
Hörsaal SN 19.2, Eingang Pockelsstraße 4
Prof. Dr. Ute Daniel, Historisches Seminar, Technische Universität Braunschweig
Prof. Dr. Michael Jäckel, Fachbereich für Soziologie, Universität Trier
Moderation: Andreas Steinsieck, Technische Universität Braunschweig
Die Medialisierung der Gesellschaft nimmt immer mehr zu. Insbesondere in Zeiten des Krieges wird deutlich, wie effektiv auch freie und pluralistische Medienlandschaften dazu beitragen, Kriege notwendig oder zumindest plausibel erscheinen zu lassen. Von einer aufklärerischen Rolle der Medien ist hier wenig zu spüren. Daraus ergibt sich die Frage, ob und wie die Medienwissenschaften dazu beitragen (können), diese Totalität zu durchbrechen. Hilft das in der Forschung gängige Auszählen und Analysieren weiter? Oder trägt etwa die Medienwirkungsforschung am Ende zur Perfektionierung von "Kommunikation" genannter Propaganda bei? Braucht es neue Ideen, um uns in die Lage zu versetzen, uns nicht nur in der modernen Mediengesellschaft zurechtzufinden, sondern diese auch zu verändern? Was kann die Zukunft der Medienwissenschaft sein?
Prof. Dr. Ute Daniel lehrt Neuere Geschichte an der TU Braunschweig. Sie ist eine der profiliertesten Vertreterinnen der Neueren Kulturgeschichte. Eines ihrer Forschungsgebiete ist die Geschichte der Medien sowie der Medienwissenschaft. Jüngst hat sie das Buch "Augenzeugen. Kriegsberichterstattung vom 18. zum 21. Jahrhundert" herausgegeben.
Prof. Dr. Michael Jäckel lehrt Soziologie an der Universität Trier. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Mediensoziologie. Er ist Autor bzw. Herausgeber erfolgreicher Einführungs- und Überblicksdarstellungen zu den Themen "Mediensoziologie", "Konsumsoziologie" und "Medienwirkungen". Ein Schwerpunkt seiner empirischen Forschung liegt im Bereich der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien.