Montag, 13. Juni 2005, 18.30 Uhr
Hörsaal SN 19.2, Eingang Pockelsstraße 4
Marx oder Darwin? Marxistische versus Revolutionäre Erkenntnistheorie
Diskussion mit Hans Heinz Holz, Ranzo-San Abbondio, und Gerhard Vollmer, TU Braunschweig
Moderation: Bettina Wahrig, TU Braunschweig
Zu seinem Zeitgenossen Darwin hat sich Marx sowohl anerkennend als auch kritisch geäußert. Er bemängelte die Übertragung sozialer Theorien auf das Tierreich, sah aber Ähnlichkeiten beider Theorien im Gedanken der Entwicklung. Eine Konkurrenz zwischen Biologie und Politischer Ökonomie als Bezugsinstanzen für die Erklärung und Beeinflussung menschlicher Verhältnisse stand damals nicht im Vordergrund.
Woher sollten die Instrumente für eine rationale Organisation der Gesellschaft kommen? Die Antworten divergierten im späteren 19. Jahrhundert erheblich. Heute scheint die Biologie endgültig die Oberhand zu gewinnen, wenn es um Erklärung und Steuerung menschlichen Lebens geht. Auch die Frage nach den Gesetzen des Denkens ist längst nicht mehr die unumstrittene Domäne der Philosophie. Welche Rolle kann Philosophie in der heutigen Stituation spielen? Was hat sie zum Thema »Erkenntnis« noch zu sagen? Wir haben je einen Vertreter einer reduktionistischen und einer dialektisch-konstruktivistischen Philosophie um ihre Stellungnahmen gebeten.
Prof. Dr. Hans Heinz Holz, freier Journalist, Professor der Philosophie in Marburg und Groningen, lebt heute als Privatgelehrter in der Schweiz.Werke u.a. »China im Kulturvergleich« (1994), »Einheit und Widerspruch« (1997)»Weltentwurf und Reflexion« (2005).
Prof. Dr. Gerhard Vollmer lehrte Philosophie in Hannover und Gießen. Seit 1991 ist er Professor für Philosophie an der TU Braunschweig. Werke u.a. »Auf der Suche nach Ordnung« (1995) »Evolutionäre Erkenntnistheorie« (1998), »Wieso können wir die Welt erkennen?« (2002).