Montag, 10. Juli 2006, 18.30 Uhr
Hörsaal SN 19.2, Eingang Pockelsstraße 4
Benedikt Härlin, Zukunftsstiftung Landwirtschaft Berlin sowie Initiative »Save our Seeds«, und Dr. Joachim Schiemann, Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA), Braunschweig
Moderation: Prof. Dr. Norbert F. Käufer, TU Braunschweig
Die Versprechungen der Grünen Gentechnik sind groß und vielfältig. Es wird behauptet, dass gentechnisch veränderte Kulturpflanzen erhöhte Produktivität zeigen, den Pestizideinsatz verringern und einfacher zu handhaben sind. Durch gentechnische Manipulation wird versucht, Kulturpflanzen dazu zu bringen, höhere Gehalte lebenswichtiger Nährstoffe zu produzieren. Häufig wird von Befürwortern der Grünen Gentechnik der Eindruck erweckt, diese könne einen entscheidenden Beitrag leisten, den Hunger in allen Teilen der Welt zu beseitigen. Andere Zweige der gentechnologischen Forschung zielen auf medizinische Verwendung, etwa darauf, mit Kulturpflanzen Impfstoffe herzustellen. Können diese Versprechungen eingehalten werden? Oder birgt die Grüne Gentechnik unabwägbare Gefahren für Umwelt, menschliche und tierische Gesundheit? Werden wichtige Lebensgrundlagen im Rausch technologischer Machbarkeitsphantasien dem Profitstreben der Konzerne geopfert?
Benedikt Härlin ist Koordinator der Europäischen Initiative »Save our Seeds« sowie Mitglied des internationalen Büros der Weltbank und UNO zur Bewertung von Wissenschaft und Forschung für nachhaltige Entwicklung (IAASTD).Von 1996 bis 2002 hat Härlin die internationale Kampagnenarbeit von »Greenpeace « zum Thema Gentechnik geleitet.
Dr. Joachim Schiemann ist Leiter der Fachgruppe Gentechnik und biologische Sicherheit am Institut für Pflanzenvirologie, Mikrobiologie und biologische Sicherheit der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) in Braunschweig, bietet Lehrveranstaltungen an der TU Braunschweig an und ist Mitglied von verschiedenen wissenschaftlichen Gremien, wie z. B. der International Society for Biosafety Research, deren Präsident er seit 2004 ist.