Montag, 22. November 2004, um 18.30 Uhr
Hörsaal SN 19.2 (Eingang Pockelsstraße 4)
Diskussion mit Dr. Oliver Schöller, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, und Landesbischof Dr. Friedrich Weber, Vorsitzender des Hochschulrates der TU Braunschweig.
Moderation: Andreas Steinsieck, TU Braunschweig
Die deutschen Hochschulen verändern sich rasant. Neue Hierarchien und Steuerungsmöglichkeiten für gesellschaftliche Gruppen, vor allem für Wirtschaftsvertreter, treten an die Stelle der Mitspracherechte aller Hochschulangehörigen. Transparenz der Entscheidungen ist kaum noch gegeben. In neuen Hochschulräten reden Vertreter großer Konzerne über Forschung und Lehre mit. Hochschulen können keine Studiengänge mehr anbieten, ohne sie nicht für viel Geld bei privaten Agenturen akkreditieren zu lassen. Die Wissenschaftsministerien verlassen sich bei ihrer Politik zunehmend auf Vorgaben privater Stiftungen wie zum Beispiel des Centrums für Hochschulentwicklung. Gleichzeitig verstärken sie den Druck auf die Hochschulen durch Verringerung der Zuwendungen aus dem Staatshaushalt.
Angesichts dieser Entwicklungen soll darüber diskutiert werden, wie frei die Wissenschaft heute ist. Welche langfristigen Folgen zeichnen sich ab? Ist diese Politik notwendig oder gibt es Alternativen?
Dr. Oliver Schöller arbeitet am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung.
Landesbischof Dr. Friedrich Weber ist Vorsitzender des Hochschulrates der TU Braunschweig.