Montag, 27.11.2006, 18.30 Uhr
Hörsaal SN 19.2, Eingang Pockelsstraße 4
Diskussion mit Prof. Dr. Rolf Bertram, Physiker, Göttingen.
Moderation: Prof. Dr. Gottfried Orth, TU Braunschweig
Für die Nutzung der Atomenergie ist die sichere Endlagerung des Atommülls eine Grundvoraussetzung. Bis heute gibt es in der Bundesrepublik Deutschland kein Endlager, das den Nachweis für die Langzeitsicherheit erbringen kann. Von Wissenschaft und Politik bereits für sicher erklärte Lagerstätten wie Morsleben bei Helmstedt und Asse II bei Wolfenbüttel zeigen, dass seriöse Prognosen schon nach 10-20 Jahren der Realität nicht mehr standhalten. Noch heute wird ein hohes Potenzial an Forschung und Technik aufgewendet, um die Probleme (Laugenzuflüsse im Asse-Bergwerk und einstürzendes Deckgebirge in Morsleben) zu bewältigen.
Rolf Bertram wird diese Maßnahmen und die Sicherheitsprognosen kritisch hinterfragen. Darüberhinaus wird in dem Vortrag erörtert, auf welcher wissenschaftlichen Grundlage Aussagen und politische Entscheidungen über die dauerhafte Sicherheit von Endlagerstätten getroffen werden können. Angesichts des Generationen betreffenden Gefahrenpotenzials atomarer Abfälle stellt sich hier eine dringliche Zukunftsfrage.
Prof. em. Dr. Rolf Bertram arbeitete am Institut für Physikalische und Theoretische Chemie der TU Braunschweig. Er ist Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats von Attac-Deutschland und Koordinator des Instituts für Forschung und Bildung (IFB) Göttingen
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Anti-Atom-Plenum Braunschweig statt.