Mittwoch, 11. Mai 2005, 20.00 Uhr
Hörsaal SN 19.2, Eingang Pockelsstraße 4
Diskussion mit Klaus Traube Frankfurt/Main, und Bruno Thomauske, Salzgitter
Moderation: Kurt Dockhorn, Braunschweig
Im Gefolge der Klimadiskussion ist seit geraumer Zeit ein stärker werdender Ruf nach Fortsetzung und sogar Ausbau der Energiegewinnung aus Kernkraftwerken unüberhörbar. Die Forderung, besonders vorgetragen von der Internationalen Atom-Energie-Behörde (IAEA) in Wien, wird hierzulande u. a. vom BDI (Bund deutscher Industrie), dem VDE (Verband deutscher Elektroingenieure) und der Opposition im Bundestag aufgegriffen. Nach Jahren der Stagnation ist in Finnland der Beschluss gefasst worden, einen von Siemens und Framatome entwickelten neuen Druckwasser-Reaktor-Typus (European Pressurised Water Reactor, EPR) als Referenzanlage zu bauen. China plant neben der Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen einen erheblichen Zubau an Atomstromkapazitäten. Wir haben Dr. Hermann Scheer und Dr. Bruno Thomauske eingeladen, die aktuelle Auseinandersetzung miteinander zu diskutieren. Dabei sollen folgende Aspekte zur Sprache kommen: Energieversorgung, Wege weg vom Öl, Klimaschutz, EURATOM, Zusammenhang von ziviler und militärischer Nutzung der Atomenergie.
Prof. Dr. Klaus Traube arbeitete als Manager der Atomindustrie bei der Frankfurter AEG-Telefunken, bei General Dynamics in San Diego und der Interatom in Bensberg (Köln). Zu seiner Arbeit gehörten auch Entwicklung und Bau des schnellen Brüters in Kalkar. Nach der sog. Abhöraffäre wandelte sich Traube zum Umweltforscher und Atomkraftgegner, der sich in Büchern für die Erschließung und Förderung alternativer Energiequellen stark gemacht hat.
Dr. Bruno Thomauske ist Leiter der Abteilung »Endlagerprojekte, Betrieb« im Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter und Geschäftsführer des Energiekonzerns Vattenfall in Deutschland.
Wir danken Klaus Traube dafür, dass er sehr kurzfristig eingesprungen ist, da Dr. Hermann Scheer (Mitglied des Bundestages, Präsident von EUROSOLAR und Vorsitzender des Weltrates für Erneuerbare Energien; Träger des Alternativen Nobelpreises) leider absagen musste.