Zu Ende des Jahres und zu Beginn der Feiertage ist neben der Rückbesinnung auf das letzte Jahr besonders wichtig, Ideen und Vorhaben für das neue Jahr zu spinnen – im besten Falle, Ideen für die unterschiedliche Perspektiven zusammenkommen und gemeinsam etwas Neues schaffen.
Der offizielle Startschuss des Netzweks „Evidence-Based Science Outreach“ im Juni 2024 lässt hoffen, dass das gelingt. Dieses DFG-geförderte Netzwerk blickt auf Wissenschaftskommunikations-Projekte, die große Forschungsinitiativen (wie Sonderforschungsbereiche oder Exzellenzcluster) begleiten. Solche Projekte sind recht divers aufgestellt und weniger gut systematisch erforscht als beispielsweise informelle Bildung oder Wissenschaftsjournalismus in Massenmedien.
Projekte zur Wissenschaftskommunikation können unterschiedliche Ziele haben, oft – wie zum Beispiel im Forschungsclub changING an der TU Braunschweig – Schüler:innen für naturwissenschaftliche Forschung zu begeistern. Ein weiteres Ziel ist, die aktuellen Forschungsthemen einer Universität den Menschen in der Region bekannt zu machen (zum Beispiel über offene Labortage). Und schließlich bringen Wissenschaftskommunikations-Projekte Wissenschaftler:innen in direkten Austausch mit Menschen außerhalb der Wissenschaft – und bieten somit Lerngelegenheiten für beide Seiten!
Aufgrund ihrer unterschiedlichen Ziele werden Wissenschaftskommunikations-Projekte ganz unterschiedlich gestaltet: Einige Projekte agieren mit einer Gruppe von professionellen Kommunikator:innen und erarbeiten Medienbeiträge, andere werden durch die Biologie-, Chemie-, oder Physikdidaktik angeleitet und richten sich vor allem an interessierte Schüler:innen in der Region.
Gemeinsam mit 12 Expert:innen möchten Ilka Parchmann (Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik) und ich in den nächsten Jahres erarbeiten, wie Wissenschaftskommunikation in Forschungsverbundprojekten – oder wie wir es nennen Science Outreach – bisher gestaltet wird, welche best practices sich bereits etabliert haben, und was noch verbesserungswürdig ist. Die Netzwerkmitglieder sind etablierte Forscher:innen aus den Didaktiken der Naturwissenschaften und dem interdisziplinären Forschungsfeld Wissenschaftskommunikation – sie leiten eigene Teil-Projekte zur Wissenschaftskommunikation oder sind geübt in der Begleitforschung von Wissenschaftskommunikation. So wird das Netzwerk dem Ziel gerecht unterschiedliche Perspektiven zum Thema Science Outreach zusammenzubringen.
Im ersten Workshop im sommerlichen Braunschweig und dann weiter im zweiten vorweihnachtlichen Workshop in Kiel haben wir bereits an einer geteilten Definition von Science Outreach gearbeitet und erste Publikationsprojekte, sowie eine Umfrage vorbereitet. Die Mitglieder des DFG-Netzwerks arbeiten gemeinsam auf ein Ziel hin: Empfehlungen zu erarbeiten, wie Wissenschaftskommunikation in Forschungsverbünden evidenzbasiert und damit wirksamer gestaltet werden kann. Diese Empfehlungen können dann auch in Zukunft die Grundlage erfolgreicher Beantragungen von Wissenschaftskommunikationsprojekten in Forschungsverbünden sein.
Nun bin ich gespannt zu lesen, welche unterschiedlichen Perspektiven Sie zusammenbringen und welche neuen Ideen Sie ins nächste Jahr mitnehmen! Mit den besten Wünschen für ruhige, besinnliche Feiertage und einen guten Rutsch ins und viel Energie für das nächste Jahr,
Friederike Hendriks
(Nachwuchsforschungsgruppenleitung fourC)