Aktuelle Forschungsprojekte

Sexualität im Sportunterricht. Empirische Studien und pädagogische Empfehlungen.

Projektleitung: Dr. Nicola Böhlke (TU Braunschweig) & Dr. Benjamin Zander (Georg-August-Universität Göttingen)

Laufzeit: 01/2020 – 12/2022

(Teil)Finanzierung: Braunschweiger Zentrum für Gender Studies

Forschungen zur Sexualität von Schüler:innen verweisen auf die Existenz von bislang in der Sport- und Sexualpädagogik wenig beachteten Handlungssituationen des Sportunterrichts, wie z.B. Möglichkeiten des Flirtens, der körperlichen Selbstinszenierung oder des Berührens des Körpers anderer (Böhlke & Zander, 2021). Sexualität im Sportunterricht ist thematisch facettenreich sowie hochgradig normativ aufgeladen. Es liegen zwar fächerübergreifende Ausführungen zum Umgang mit Sexualität in der Schule vor, jedoch fehlen bislang Handlungsmaßnahmen für den Sportunterricht, die den fachspezifischen Besonderheiten, wie einer erhöhten Körperfokussierung und Intimität, Rechnung tragen können.

Der erarbeitete Flyer dient der sexualpädagogischen Arbeit mit Schüler*innen im Sportunterricht. Die im Flyer aufgezeigten fachdidaktischen Perspektiven wurden auf Basis eigener empirischer Untersuchungen (Diskursanalyse zur Schüler:innensexualität im Sportunterricht, siehe u.a. Böhlke & Zander, 2021) und durch systematische Literaturrecherche zur Thematik entwickelt. Der Flyer ist das Produkt eines vom Braunschweiger Zentrum für Gender Studies geförderten Transferprojekts, welches sich vor allem an Sportlehrkräfte richtet und bereits in der (universitären) Ausbildung zum Einsatz kommen kann. Zielperspektiven waren die Sensibilisierung von Sportlehrkräften für eine für Schüler:innen hochrelevante Thematik sowie die Vermittlung von (situationsbezogenen) Handlungsmaßnahmen zur Förderung sexueller Gesundheit, sexueller Bildung und zur Prävention sexueller Grenzüberschreitungen.

Literatur

Böhlke, N. & Zander, B. (2021). Sexualität von Schüler*innen im Sportunterricht. Ergebnisse einer Diskursanalyse in Onlineforen. German Journal of Exercise and Sport Research. Zugriff unter https://doi.org/10.1007/s12662-021-00775-x

Zum Flyer: „Sexualität und sexualisierte Körper im Sportunterricht. Ein Thema für jede Sportlehrkraft!“

 

 

Diskurse zu Sexualität, Liebe und Körperlichkeit. Ein interdisziplinärer Workshop zwischen Sportpädagogik, Deutschdidaktik und Erziehungswissenschaft.

Sexualität, Liebe und Körperlichkeit stellen in unterschiedlichen Dimensionen wichtige Gegenstandsbereiche sozial-, erziehungs- und geisteswissenschaftlicher Forschung dar. Vor allem für den Bereich der Lehrer:innenbildung sind die genannten Aspekte zentrale Herausforderungen in Lehre und Forschung. Mit dem Anliegen, dieses zum Teil wenig bearbeitete Themenspektrum für einen zukünftig intensivierten interdisziplinären Zugriff aufzuschließen, versammelte ein dialogorientierter Workshop am 14.09.23 sechs Beiträge zu u.a. literaturdidaktischen, sportpädagogischen, feministischen und diskriminierungskritischen Perspektiven auf Diskurse zu den Phänomenen Sexualität, Liebe und Körperlichkeit.

Zum Workshopbericht "Diskurse zu Sexualität, Liebe und Körperlichkeit".


Praxisbezogene Auseinandersetzung mit Inklusion im Sport

Projektleitung: Dr. N. Böhlke & Prof. Dr. E. Serwe-Pandrick
Laufzeit: 04/2020 – 04/2021
Mitarbeitende: F. Muhsal
Finanzierung: Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK)
Einbindung: "Innovative Lehr- und Lernkonzepte: Innovation plus"

Das Förderprogramm „Innovation Plus“ des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK) soll der Verbesserung der Hochschullehre dienen. Eingeworbene Projektmittel sollen zur Entwicklung und Durchführung von innovativen Lehr- und Lernkonzepten verwendet werden. Das Programm versteht sich als Impulsgeber und Anschubfinanzierung für Lehrkonzepte, die bei Erfolg auch längerfristig angeboten werden sollen. Am Institut für Sportwissenschaft und Bewegungspädagogik wird im Förderzeitraum 2020/2021 das Projekt „Praxisbezogene Auseinandersetzung mit Inklusion im Sport“ umgesetzt (Projektkoordinatorin: Dr. Nicola Böhlke). Ein Schwerpunkt der Seminarkonzeption liegt dabei auf dem erprobenden Umgang mit Heterogenität im Kontext der Lehrtätigkeit/Anleitung von sport- und bewegungsbezogenen Angeboten. Die aktuelle Thematik Inklusion soll damit langfristig in das Curriculum des Fachs Sport im Lehramtstudium der TU Braunschweig implementiert, der Praxisbezug im Studium gestärkt werden. Das geförderte Projekt befasst sich dabei mit verschiedenen Formen des selbstgesteuerten Lernens unter Nutzung digitaler Lern-/Lehrmedien. Geplant ist zudem die wissenschaftliche Begleitung und Evaluation des Projektes.


DiBS: Digitale Kompetenzen für die Lehrerbildung an der TU Braunschweig, Teilprojekt „Sport“

Projektleitung: Prof. Dr. E. Serwe-Pandrick & Dr. David Jaitner
Laufzeit: 01/2021 – 12/2023
Mitarbeitende: I. Michel, Dr. N. Böhlke, Dr. A. Probst, et al.
Finanzierung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Einbindung: „DiBS: Digitale Kompetenzen für die Lehrerbildung an der TU Braunschweig“, Verbundprojekt der Fachdidaktiken der TU Braunschweig im Rahmen des Bundesprogramms „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ (QLB)

Das Teilprojekt Sport des DiBS-Projektes fokussiert die Reflexionsfähigkeit als ein zentrales Professionskriterium angehender Lehrkräfte im Sportstudium. Schlüsselprobleme bei der Theorie-Praxis-Verknüpfung in der Sportlehrerbildung sind die strukturelle Differenz beider Pole und die leiblich verankerte Sportbiografie Studierender. Die „reflektierte Praxis“ bietet ein Prinzip für didaktische Verweisungszusammenhänge. Sie strebt die Ausbildung eines wissenschaftlich-reflexiven Habitus und pädagogisch-didaktischer Handlungskompetenz an. In der kognitiven und analytischen Auseinandersetzung mit Praktiken, die sonst überwiegend im Modus der Performanz erschlossen werden, liegt ein missing Link für eine reflexive Lehramtsausbildung im Fach Sport. Um Anschluss an die steigenden Anforderungen der digitalisierten Welt im Studium und der Lehrtätigkeit zu gewährleisten, ist ebenso die Förderung digitaler Kompetenz zentral. Ziel ist es, durch Videografie im Kontext forschenden Lernens, eine Veränderung der Aufgaben-, Lehr- und Lernkultur im Fach Sport zu initiieren, den Professionalisierungsprozess durch eine reflexive Auseinandersetzung mit sportbezogenen Praktiken und dem eigenen sportbiographischen Habitus anzubahnen und die digitale Kompetenzentwicklung Sportstudierender voranzubringen. In den Blick genommen werden dazu verschiedene praxisfokussierende Seminartypen im Sportstudium: Im Bereich der Bewegungspraxis soll Videofeedback eingesetzt werden. Im Bereich der didaktischen Handlungspraxis sollen Lehrvideos analysiert werden. Im Bereich der Kulturpraxis sollen Videotagebücher eingesetzt werden.

Einen vertiefenden Einblick in das Projekt finden Sie hier.