Psychologie am Abend

Psychologie am Abend (ausschließlich online)

Psychologie am Abend ist eine gemeinsame Vortragsreihe der Abteilungen Klinische Psychologie, Psychotherapie und Diagnostik und Entwicklungs-, Persönlichkeits- und Forensische Psychologie.

Wenn Sie in den Mail-Verteiler für die Vortragsreihe Psychologie am Abend aufgenommen werden möchten, senden Sie bitte eine E-Mail an Dr. Gabriele Krause.

Möchten Sie für Ihre Teilnahme eine Teilnahmebescheinigung oder Fortbildungspunkte erhalten, melden Sie sich bitte per E-Mail an bei PD Dr. Anja Grocholewski.
Bitte beachten Sie dazu:
Für Mitglieder der Psychotherapeutenkammer Niedersachen ist eine online Erfassung der Fortbildungspunkte möglich. In diesem Fall nennen Sie bitte bei der Anmeldung zusätzlich Ihre EFN. Eine Erfassung bei anderen Psychotherapeutenkammern und jeglichen Ärztekammern ist unsererseits nicht möglich!
Wichtig!
Sollten Sie eine Teilnahmebescheinigung und/ oder Fortbildungspunkte benötigen, loggen Sie sich bitte zum Vortrag mit vollständigem Vor- und Familiennamen und ohne akademischen Titel ein. Wir können ansonsten Ihre Anmeldung mit den Teilnahmelisten nicht abgleichen.

 

20.11.2024 „Wo bin ich und wo will ich hin?“ – Das Gruppentherapieprogramm zur Klärung von Lebenszielen für psychisch belastete Jugendliche: Hintergründe, Konzepte, Evaluationsergebnisse

Prof. Dr. Andreas Hillert, Assistenzärztin Carolin Göhre, M.Sc. Sophia Hillert; alle Schön Klinik Roseneck, Prien am Chiemsee
Wann: 20.11.2024, 17:00 - 18:30 Uhr
Wo: https://tu-braunschweig.webex.com/meet/m.supke

Abstract:

Einerseits: Viele Jugendliche haben aktuell keine konkreten und verbindlichen Vorstellungen von ihrer privaten und beruflichen Zukunft jenseits des Erreichens eines Schulabschlusses. Dies wird durch die gesellschaftlichen Entwicklungen („Postmoderne“) begünstigt. Eltern sind bemüht die Autonomie ihrer Kinder nicht einzuschränken („Du kannst machen, was Du willst, Hauptsache Du wirst glücklich!“). Die Jugendlichen selber, angesichts unendlicher Möglichkeiten und dem Anspruch eine perfekte Wahl treffen zu müssen („Ein Beruf, der immer Spaß macht!“), machen es sich auch nicht leicht.  Andererseits: die skizzierte Konstellation ist für psychisch belastete Jugendliche besonders fatal, weil der mit der Erkrankung einhergehende „Krankheitsgewinn“ zunächst einmal auch von der Notwendigkeit einer eigenverantwortlichen Perspektivklärung entlastet, wobei fehlende konkrete Perspektiven längerfristig erheblichen negativen Einfluss auf den Therapieverlauf haben.
Im Rahmen des Vortrages werden zunächst empirische Daten jugendlicher psychosomatischer Patientinnen (Ziele, Wertes, soziale Milieu-Zugehörigkeit) referiert und der Einfluss der genannten Aspekte auf den Therapieverlauf dargestellt. Ausgehend von diesen Ergebnissen wurde ein kognitiv-verhaltenstherapeutisches, auf 6 Doppelstunden angelegtes Gruppenschulungsprogramm zur beruflichen und lebensperspektivischen Orientierung von Jugendlichen entwickelt. In die Evaluation wurden konsekutiv zur stationären Behandlung von Essstörungen, Depressionen, Angststörungen und sozialen Phobien aufgenommene Patientinnen und Patienten aufgenommen (Interventions- und Kontrollgruppe je n > 100). Es werden die Inhalte des Programms und Ergebnisse der Erhebung vorgestellt. Jugendliche haben per se großes Interesse am Programm. Sie erleben z.B. auch die direkte Thematisierung des Themas „Krankheitsgewinn“ als hilfreich und können motiviert werden, sich offensiver mit den individuellen Zukunftsperspektiven auseinander zu setzen.