Die MeetingHacks sind eine Serie von kurzen Lernvideos, die auf Erkenntnissen der aktuellen Meetingforschung des Lehrstuhls für Arbeits-, Organisations- und Sozialpsychologie und der internationalen wissenschaftlichen Community zu Meetings basieren. MeetingHacks sind eine digitale Kurzintervention, um Meetings zu optimieren, sie also zufriedenstellender, gesünder und produktiver zu gestalten. Die MeetingHacks wurden am Lehrstuhl Arbeits-, Organisations- und Sozialpsychologie der TU Braunschweig im Rahmen des Projekts „MIAMy“ (Accelerate Merket Introduction of Autonomous Mobility) entwickelt und werden in anderen Forschungs- und Lehrprojekten eingesetzt und weiterentwickelt.
Ziel der Meeting Hacks ist es, die Prinzipien des „Meeting Crafting“ (s. unten) zu vermitteln und allen, die an Meetings teilnehmen, Tipps zu geben, wie sie Meeting Crafting in der Praxis umsetzen können. Das zentrale Prinzip der MeetingHacks ist es, dass Teilnehmende Verantwortung für die Gestaltung von Meetings übernehmen. Die Inhalte umfassen dabei sowohl theoretische Grundlagen als auch praktische Tipps.
Meeting Crafting ist ein Konzept aus der Arbeits- und Organisationspsychologie, das darauf abzielt, Meetings durch bewusste und gezielte Gestaltung effektiver und angenehmer zu machen. Ähnlich das Konzept des Job Craftings (Tims & Bakker, 2010; Wrzesniewski & Dutton, 2001) bei dem Mitarbeitende ihre Arbeit proaktiv an ihre Fähigkeiten und Interessen anpassen, umfasst Meeting Crafting das bewusste Gestalten von Meetings durch alle Beteiligten. Es basiert auf der Idee, dass sowohl Meetingteilnehmende als auch Meetingleitende (bspw. Führungskräfte oder Moderierende) aktiv Einfluss auf die Struktur, Inhalte und Abläufe von Meetings nehmen können, um die Qualität des Meetingsverlaufs und die Ergebnisse des Meetings zu verbessern.
Ziel ist es, Meetings für alle Beteiligten effektiver, zielgerichteter und zufriedenstellender zu gestalten.
Diese Beispiele verdeutlichen, dass die MeetingHacks nicht nur zur direkten Optimierung von Meetings beitragen, sondern auch als strategisches Werkzeug für die Weiterentwicklung von Teams etc. dienen können. Sie funktionieren am besten, wenn sie gezielt, reflektiert und im Einklang mit den organisatorischen Bedürfnissen eingesetzt werden. Mitarbeitende und Teams profitieren besonders dann, wenn sie aktiv in den Prozess der Meetinggestaltung eingebunden werden und die Maßnahmen auf ihre Arbeitsrealität zugeschnitten sind.
Die MeetingHacks wurden im Rahmen einer groß angelegten Interventionsstudie mit über 60 Teams über fünf Wochen in einem Unternehmen implementiert und im Hinblick auf ihren Nutzen, ihre Anwendbarkeit und ihre Integration in den Arbeitsalltag evaluiert (Tartler et al., under review). Die Ergebnisse zeigen sowohl den Mehrwert der Videos als auch mögliche Grenzen im Einsatz. Basierend auf den Evaluationsergebnissen werden die MeetingHacks und Einsatzformate am Lehrstuhl für Arbeits-, Organisations- und Sozialpsychologie kontinuierlich weiterentwickelt, um ihre Wirksamkeit und ihren Nutzen im organisationalen Kontext weiter zu steigern.
Insgesamt fließen in die MeetingHacks Erkenntnisse aus der Forschung aus dem Bereich der Arbeits-, Organisations- und Sozialpsychologie zu Meetinggestaltung, Interaktionsprozessen, Reflexion und Feedback, und Kompetenzen ein, um virtuelle Meetings effektiver und zielgerichtet zu gestalten:
In folgendem Podcast berichten M. Sc. Darien Tartler und Dr. Marie Ritter über die MeetingHacks und geben weitere Einblicke in Prinzipien der Meetinggestaltung und des Meeting Crafting. Hören Sie rein!
Wenn Sie Fragen oder Interesse an den MeetingHacks haben, kontaktieren Sie:
Dr. Marie Ritter (marie.ritter(at)tu-braunschweig.de) und M. Sc. Darien Tartler (d.tartler(at)tu-braunschweig.de)
Fokus auf das Wesentliche durch gemeinsames Verständnis und lösungsorientierte Diskussion
Der MeetingHack Meetings Professionell soll den Fokus auf die zentralen Aspekte eines Meetings verbessern, indem ein gemeinsames Problemverständnis geschaffen und der Lösungsfokus gestärkt wird. Durch Wissensaustausch wird ein gemeinsames Verständnis gesichert und die Qualität und Effektivität der Zusammenarbeit gesteigert.
Effektiver Einsatz von Zeit und Ressourcen durch klare Agenden und Visualisierung
Bei dem MeetingHack Meetings Strukturiert werden Meetings durch eine klare Agenda, gezielte Priorisierung und den Einsatz visueller Tools optimiert. Moderation und Transparenz sorgen dafür, dass alle Beteiligten informiert, fokussiert und effektiv zusammenarbeiten – für produktive Meetings ohne Zeitverschwendung
Stärkung der zwischenmenschlichen Kommunikation durch Small Talk und Feedback
Der MeetingHack Meetings Sozial stärkt die zwischenmenschliche Dimension in virtuellen Meetings. Small Talk, der Einsatz reichhaltiger Medien wie Kameras und Gestik sowie explizite Wertschätzung durch Feedback fördern Beziehungen, reduzieren Missverständnisse und steigern die Zufriedenheit – für menschlichere und effektivere Meetings.
Förderung von Eigeninitiative und lösungsorientiertem Handeln durch gezielte Diskussion und Aktionspläne
Der MeetingHack Meetings Proaktiv stärkt die Eigenverantwortung und Initiative der Teilnehmenden. Durch begrenztes Raumgeben für Beschwerden in sogenannten Jammersequenzen und die gezielte Förderung lösungsorientierter Diskussionen entstehen Lösungszirkel statt Problemspiralen. Klare Maßnahmenpläne sichern die Umsetzung der vereinbarten Lösungen und steigern langfristiges Engagement.
Die MeetingHacks wurden im Rahmen des Transformations-Hubs MIAMy (https://transformations-hub-miamy.de/) konzipiert.
Der Transformations-Hub MIAMy – Accelerate Market Introduction of autonomous Mobility wird vom Bundesministerium Wirtschaft und Klimaschutz aus der Förderbekanntmachung „Aufbau und Umsetzung von Transformations-Hubs zur Unterstützung von Transformationsprozessen in Wertschöpfungsketten der Automobilindustrie” durch Zuwendung in Höhe von 4,7 Mio. € finanziert. Die geäußerten Ansichten und Meinungen sind jedoch ausschließlich die des Autors/der Autoren und spiegeln nicht unbedingt die Ansichten des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz wider. Die Bewilligungsbehörde kann nicht für sie verantwortlich gemacht werden.