Kriminaltechnik

Kriminaltechnik

KRIMINALTECHNIK - MIT CHEMIE DEM TÄTER AUF DER SPUR


(erschienen am 24.9.2004
zur Vorlesung »Was passierte in der Nacht zum Samstag?«)


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Im Agnes-Pockels-Schülerlabor der Technischen Universität
können Kinder mit Hilfe der Chemie auf Spurensuche gehen.
Bild: Okerland-Archiv.


Ein grausames Verbrechen ist geschehen - ein Mensch ist ermordet worden. Noch liegt die Leiche auf dem Perserteppich im Wohnzimmer, während schon eine Schar von Polizisten und Menschen in weißen Schutzanzügen den Tatort bevölkert - wir kennen diese Szenen aus dem Fernseh-Krimi. Die in den weißen Schutzanzügen sind die Kriminaltechniker. Sie suchen nach Fingerabdrücken, stecken Flusen, Haare und Krümel in durchsichtige Plastiktüten und sichern Kleidungsstücke, bevor sie im wahrsten Sinne wieder vom Bildschirm verschwinden. Die Beweisstücke gehen - so hört man - ins Labor.

Was genau dort, in der »kriminaltechnischen Untersuchung«, passiert, wird in den wenigsten Krimis gezeigt. Schade, denn oft ist das genau so spannend wie die Arbeit der Kommissare. Die Kriminaltechniker arbeiten im »wirklichen« Leben in den Labors der Landeskriminalämter. Sie haben sehr unterschiedliche Aufgaben, vom Giftnachweis bis zum Erstellen des »genetischen Fingerabdrucks«, der die unverwechselbaren Erbanlagen eines Menschen sichtbar macht. Dementsprechend vielfältig sind auch ihre Methoden: Sie arbeiten mit Skalpellen und Mikroskopen, mit Spektroskopen und Gaschromatographen. So können sie zum Beispiel herausfinden, dass der Mensch, dessen Leiche auf jenem Perserteppich lag, mit Arsen vergiftet wurde, indem sie die Getränkereste vom Tatort analysieren.

Kriminalistik ist tatsächlich eine Wissenschaft für sich, die heute nur noch wenig mit den altbewährten Methoden von Sherlock Holmes zu tun hat, aber viel mit naturwissenschaftlicher Forschung. Trotzdem kann man noch immer mit recht einfachen Mitteln Interessantes über ein Verbrechen herausfinden und vielleicht sogar den Täter überführen.

Wer zwischen acht und zwölf Jahre alt ist und wissen will, wie man mit schlauen Methoden einen verzwickten Fall aufklären kann, ist herzlich zur ersten Kinder-Uni Braunschweig-Wolfsburg am Samstag, 2. Oktober um 10.30 Uhr im Audimax der Technischen Universität Braunschweig eingeladen. Prof. Petra Mischnick vom Institut für Lebensmittelchemie und ihre Kollegin Prof. Claudia Felser von der Uni Mainz zeigen dann, wie die Experten mit Hilfe von Methoden aus der Chemie ganze Kriminalfälle lösen können.