Während die eine Technologie die Kommunikation der Menschen bereits grundlegend gewandelt hat und aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken ist, steht die andere seit Jahren „kurz davor“: Die Rede ist von sozialen Medien und der virtuellen Realität. Beide Technologien wirken ambivalent auf die nachhaltige Entwicklung. So unterstützen soziale Medien einerseits Bewegungen wie Fridays for Future, sind andererseits jedoch Brutstätte von Filterblasen und Echokammern, in denen auch heute noch ökologische Probleme wie die Klimakrise geleugnet werden. In ähnlicher Weise kann die Technologie der virtuellen Realität eine Möglichkeit sein, Naturerfahrungen zu ermöglichen und nachhaltige Entwicklung erlebbar zu machen, verschlimmert jedoch aufgrund fehlender Kreislaufwirtschaft auch die elektronische Müllproblematik. Diese Ambivalenzen werden im Vortrag im Rahmen einer digitalen Bildung für nachhaltige Entwicklung diskutiert, die nicht nur auf Oberflächenmerkmale ausgerichtet ist, sondern die kognitiven und emotionalen Tiefenstrukturen der Lernenden in den Blick nimmt.
Alexander Büssing forscht als Professor für Biologiedidaktik am Institut für Fachdidaktik der Naturwissenschaften an den Themen Digitalisierung, Bildung für nachhaltige Entwicklung und Wissenschaftsreflexion. Aktuelle Projekte drehen sich um die Rolle sozialer Medien für eine nachhaltige Entwicklung und Möglichkeiten von Naturerfahrungen in immersiver virtueller Realität.