Die lang gehegte Hoffnung, dass wirtschaftliches Wachstum durch technischen Fortschritt nachhaltig oder klimafreundlich gestaltet, also von Umweltschäden entkoppelt werden kann, ist längst an der Realität zerschellt. Infolge des offenkundigen Scheiterns einer ökologischen Modernisierung erweist es sich als notwendig, stattdessen die Bedingungen und Möglichkeiten einer Postwachstumsökonomie auszuloten. Letztere wäre das Resultat eines prägnanten Rückbaus arbeitsteiliger, geldbasierter und globalisierter Versorgungsmuster. Stattdessen würden Suffizienz und urbane Subsistenz als Ergänzung eines merklich reduzierten und zugleich umstrukturierten Industriesystems bedeutsam sein. Aus Konsumenten werden souveräne Prosumenten, die mittels reaktivierter Subsistenzressourcen (z.B. Handwerk) zur gemeinschaftlichen Versorgung beitragen. Zudem ist die Postwachstumsökonomie durch Bodenhaftung gekennzeichnet, also durch Glück ohne Kerosin.
Niko Paech lehrt und forscht als außerplanmäßiger Professor im Bereich der Pluralen Ökonomik an der Universität Siegen. Er studierte Volkswirtschaftslehre an der Universität Osnabrück, wo er mit einer Dissertation zum Thema "Die Wirkung potentieller Konkurrenz auf das Preissetzungsverhalten etablierter Firmen bei Abwesenheit strategischer Asymmetrien" promovierte. Paech ist ein führender Vertreter der Postwachstumsökonomie und spezialisiert sich auf nachhaltiges Wirtschaften und ökologische Ökonomie.