Die anthropogene Klimaveränderung ist vermutlich die größte Bedrohung unserer Spezies seit mindestens 11.000 Jahren, dem Beginn des Holozäns, vielleicht darüber hinaus. Die Politik hat diese Bedrohung in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts erkannt. 1992 gab es die berühmte Rio-Konferenz, seit 1995 jährlich Folgekonferenzen. Als Meilensteine der Klimaschutzpolitik gelten das Kyoto-Protokoll von 1997, der Beginn des Europäischen Emissionshandelssystems 2005 und das Pariser Klimaschutzabkommen von 2015. Der CO2-Ausstoß ist währenddessen keineswegs zurückgegangen, er ist heute rund 70% höher als 1992. Woran liegt das? Strengen wir uns nicht genügend an? Oder hat die bislang betriebene Klimaschutzpolitik systematische Fehler? Und wenn ja, welche Alternativen haben wir?
Prof. Dr.-Ing. Jürgen Kuck lehrt u.a. Thermodynamik, Energiemanagement und Energiewirtschaft an der Fakultät Versorgungstechnik der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften in Wolfenbüttel. Bis 2002 war er stellvertretender Leiter der Abteilung Energiewirtschaft der Salzgitter Flachstahl GmbH.