Was hat der Klimawandel mit unserem Denken zu tun, mit unserem Denken über Natur und Sorge, mit unseren wissenschaftlichen Praktiken und Epistemologien? Und wie können wir diese Zusammenhänge als Grundlage planetarischen Handelns anders denken, so dass ein Überleben in den „Ruinen des Kaitalismus“ (Tsing) möglich wird?
Im Vortrag möchte ich Konzepte und Analysen verschiedener feministische Theoretikerinnen vorstellen, die sich bereits seit vielen Jahren mit diesen Fragen beschäftigt haben. Dabei geht ein starker Strang des Denkens von den ökofeministischen Ansätzen der 1970er und 1980er Jahre aus. Besonderen Einfluss hatte auch das Verständnis von Natur-Kulturen Donna Haraways. Auf dieser Grundlage werde ich aktuelle Vorschläge aus dem Bereich neuer feministischer Materialismen (u.a. Barad) sowie Ethiken der Sorge (Puig de la Bellacasa) diskutieren, die darauf zielen, ein menschliches und mehr-als-menschliches Leben nachhaltig zu ermöglichen.
Dr.-Ing. Dr. h.c. Corinna Bath, Diplom-Mathematikerin, Promotion in der Informatik, war 2012-2022 Maria-Goeppert-Mayer Professorin für Gender, Technik und Mobilität an der TU Braunschweig und an der Ostfalia Hochschule für Angewandte Wissenschaften. 2017-2021 leitete sie das Niedersächsische Promotionsprogramm “Konfigurationen von Mensch, Maschine und Geschlecht” mit 18 Promovierenden aus den Natur-, Technik-, Sozial-, Geistes- und Medienwissenschaften an den drei Hochschulen im Braunschweiger Raum.