Der Kampf gegen den Klimawandel ist auch auf negative Emissionen, also den Entzug von CO2 aus der Atmosphäre angewiesen. Böden speichern sehr viel Kohlenstoff in Form von Humus und der Aufbau von Humus passiert über Biomasse, die zuvor aus der Atmosphäre CO2 aufgenommen hat. Ackerböden gibt es überall und historisch haben diese Böden schon einiges an Kohlenstoff an die Atmosphäre verloren, dabei ist Humus essentiell für viele Bodenfunktionen – besonders in Zeiten des Klimawandels. Wenn man jetzt auch noch Geld damit verdienen kann, dann wäre es doch eine echte win-win-win Situation über gezielte Maßnahmen in der Landwirtschaft wieder mehr Humus in unseren Böden anzureichern. Die Hoffnungen sind groß, ein neuer Goldrausch scheint geboren; aber handelt es sich wirklich um eine so „low hanging fruit“? Wieviel Treibhausgasminderung lässt sich realistisch erreichen, was kann man eigentlich effektiv tun um Humusvorräte zu steigern und ist das auch immer gleich Klimaschutz?
PD Dr. Christopher Poeplau ist Wissenschaftler am Thünen Institut für Agrarklimaschutz und leitet dort die Bodenzustandserhebung Landwirtschaft, sowie stellvertretend den Fachbereich organische Bodensubstanz. Außerdem ist er in der geographischen Lehre der Universität Hildesheim aktiv.