Call for Papers

Das Leben Hans Sommers (1837-1922) zeigt viele Facetten. Als Musikwissenschaftler beschäftigte sich Sommer mit der Geschichte der Oper, dem Wert von Musik sowie, auf der Basis einer reichen Quellensammlung, mit der Braunschweiger Musikgeschichte (Edition der Oper Ludovicus Pius von Schürmann). Der Komponist Hans Sommer hinterlässt ein bemerkenswertes OEuvre in den Gattungsbereichen Lied, Oper und - klein aber fein - Kammermusik. Der Großteil seiner Musik wurde in den Musikverlagen Leede, Leipzig und Litolff, Braunschweig, veröffentlicht. Als nachhaltig kulturell Handelnder gründet er für seine Heimatstadt den Braunschweiger Patronat-Verein (Wagner-Verband) sowie den Braunschweiger Verein für Konzertmusik. An kulturpolitischen Unternehmungen ist in erster Linie sein starkes Engagement zum Schutze des Urheberrechts hervorzuheben. So begründet er zusammen mit Richard Strauss und Friedrich Rösch die Vorgängerinstitutionen zur GEMA, denen er teilweise auch vorstand. Der Mathematiker Hans Sommer schließlich erwarb sich mit seinen optischen Systemen große Verdienste in der Kamera-Produktion seines Stiefvaters Voigtländer. Mit der TU Braunschweig ist sein Name eng verbunden, weil er 1878 als Direktor des Braunschweiger Polytechnikums die Umwandlung in eine der ersten Technischen Hochschulen vollzogen hat.

  • Begegnungen: Hans Sommer war eingebunden in verschiedene Netzwerke mit kulturell Handelnden, denen er persönlich begegnete und mit denen teilweise auch ein umfangreicher Schriftwechsel existiert: Strauss, Liszt, Wagner, Humperdinck, Mahler, Pfitzner, Reger, Max v.Schillings, d'Albert, v.Bülow, J.O.Grimm, Cl.Schumann, Joseph Joachim, Eitner, Litolff u.a.
  • Räume: Die Lebensmittelpunkte Hans Sommers waren - neben Braunschweig - in Wien (Jugend 1845-49), Göttingen (Studium 1854-58), Berlin (1885-88) und Weimar (1888-98).
  • Wirkungen: In den wenigen Gattungen für die Hans Sommer komponierte, dürften seine Orchesterlieder einerseits (er hat noch vor Mahler und Strauss als einer der ersten dieses Genre bedient) und die sogenannte 'Konversationsoper' andererseits (bei der Suche nach postwagnerschen Opernformen) eine innovative Vorbildfunktion gehabt haben.
  • kulturelles Erbe: Neben Hans Sommers nachhaltigen kulturpolitischen Unternehmungen und seinen musikbezogenen Veröffentlichungen, ist es vor allem sein reichhaltiger musikalischer Nachlass, der im Hans-Sommer-Archiv Berlin als musikhistorische Quellensammlung von Rang greifbar ist und auf seine wissenschaftliche Aufarbeitung wartet.


Das Symposium ist eintägig und interdisziplinär angelegt. Geplant sind 8 bis 12 wissenschaftliche Vorträge von jeweils 20 min. Dauer mit anschließender Diskussionsmöglichkeit, idealerweise aufgeteilt in 3 oder 4 thematische Schwerpunkte. Den Abschluss der Veranstaltung bildet ein Konzertereignis mit dem Trio Imàge (Echo-Klassik-Preisträger), das die Kammermusik Hans Sommers eingespielt hat.

Vorschläge für Beiträge zu den aufgezeigten Themenfeldern senden Sie bitte in Form eines Abstracts von maximal 350 Wörtern bis zum 15. November an unser Institut:

TU Braunschweig Institut für Musik und ihre Vermittlung z.H. Jürgen Habelt Rebenring 58 38106 Braunschweig E-Mail: j.habelt@tu-bs.de Tel.: 0531/391-3434 oder -3487

Das Abstract sollte einen aussagekräftigen Titel sowie möglichst genau formulierte Angaben zum Gegenstand und zur Fragestellung enthalten. Reisekosten werden erstattet und nach der Niedersächsischen Reisekostenverordnung abgerechnet. Für die beitragenden Referent_innen sind identische Honorare vorgesehen. Ein detailliertes Programm wird zu gegebener Zeit folgen. Es ist geplant, die Beiträge im Anschluss zu publizieren.

Für weitere Informationen oder Rückfragen stehen wir unter den angegebenen Koordinaten gerne zur Verfügung.


Organisation: Institut für Musik und ihre Vermittlung der TU Braunschweig (musik@tu-braunschweig.de) in Kooperation mit dem Fachbereich Kultur der Stadt Braunschweig. Prof. Dr. Bernhard Weber, Geschäftsführung (Bernhard.Weber@tu-bs.de) Jürgen Habelt M.A., wissenschaftlicher Mitarbeiter (j.habelt@tu-bs.de)