Vita: Sandra BuchmĂŒller studierte an der Köln International School of Design und promovierte an der UniversitĂ€t der KĂŒnste Berlin. Als freie Designerin arbeitete sie fĂŒr RTL Enterprises (Köln), die Entwicklungs- und Ausstellungsgesellschaft Zollverein (Essen), fĂŒr Vodafone (DĂŒsseldorf), T-Systems (Berlin), die Deutsche Telekom (Bonn) und die Telekom Innovation Laboratories (Berlin). Bevor sie im Rahmen der Maria-Goeppert-Mayer-Professur "Gender, Technik, MobilitĂ€t" am Institut fĂŒr FlugfĂŒhrung der Technischen UniversitĂ€t Braunschweig arbeitete, war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl fĂŒr Designforschung bei Prof. Dr. Gesche Joost an der UniversitĂ€t der KĂŒnste Berlin und an der FakultĂ€t fĂŒr Mathematik und Informatik der UniversitĂ€t Bremen tĂ€tig. Ihre Interessensgebiete und Forschungsschwerpunkte sind Gender und Diversity, Science and Technology Studies, feministische Wissenschafts- und Technikforschung, partizipative Designforschung und Technologieentwicklung.
Titel und Abstract des Vortrags am 25.01.2018: "Fallstricke diversitÀtsorientierter Technikfgestaltung. Zur Wechselnwirlung und Kluft zwischen Theorie und Praxis."
Anhand zweier Fallbeispiele aus der partizipativen Technikentwicklung werden die Potenziale und Grenzen gender- und diversitĂ€tsinformierter Praxisprozesse beleuchtet und Ăberlegungen zum wechselseitigen VerhĂ€ltnis, bzw. zur wechselseitigen Verzahnung von Theorie und Praxis angestellt.
Titel und Abstract des Vortrags am 18.09.2017:"Gender Studies in MINT am Beispiel Physik"
Gender Studies untersuchen, wie sich gesellschaftliche Denkmuster und Rollenvorstellungen zu Geschlecht in unterschiedlichen Bereichen der Gesellschaft auswirken, auch in der Physik. Beispielsweise ist Physik nach wie vor hartnĂ€ckig mit dem Stereotyp von MĂ€nnlichkeit verknĂŒpft und gesellschaftliche Macht- und HerrschaftsverhĂ€ltnisse sind in das physikalische Wissen eingeschrieben. Im Vortrag werden zunĂ€chst neuere Theorien und AnsĂ€tze der Geschlechterforschung vorgestellt und erlĂ€utert, wie diese grundsĂ€tzlich mit Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) zusammengedacht werden können. AnschlieĂend werden ausgewĂ€hlte Forschungsergebnisse der Geschlechterforschung zur Physik anhand von konkreten Beispielen veranschaulicht. Zudem wird ein Einblick in das laufende Forschungsprojekt zu materiell-diskursiven Choreographien in der Lehre der Physik gegeben.
Vita: Prof. Dr. Petra Lucht, Diplom-Physikerin und Soziologin, hat seit August 2017 die Professur "Gender in MINT und Planung / Feminist Studies in Science, Technology and Society (Feminist STS)" am Zentrum fĂŒr InterdisziplinĂ€re Frauen- und Geschlechterforschung (ZIFG) an der Technischen UniversitĂ€t Berlin inne. Zu ihren Arbeitsgebieten gehören die Gender Studies mit Schwerpunkt Natur-, Technik- und Planungswissenschaften, die Science and Technology Studies (STS), die Methoden und Theorien der Sozialforschung, die Fachkulturforschung, die Wissensforschung und die Entwicklung inter- und transdisziplinĂ€rer Lehre und Forschung.
Titel und Abstract des Vortrags am 23.04.2018:Gender Studies in Qualifikationsarbeiten im MINT - Fallbeispiele
Wie können Gender- und DiversitĂ€tsaspekte in Studien- und Qualifikationsarbeiten in Natur-, Technik- und Planungswissenschaften integriert werden? Das Studienprogramm "Gender Pro MINT" an der TU Berlin eröffnet hierfĂŒr Studierenden in MINT und Planung neue Möglichkeiten. Im Vortrag werden Fallbeispiele aus der Lehrforschung dieses Studienprogramms u.a. zu "Gewalterkennung mittels Semantischer Suche" (Informatik), "Rebel Girl" (Maschinenbau), "Hat die Mathematik ein SekretĂ€r*innen-Problem?" (Mathematik) und "Typisch MĂ€dchen?!" (Stadt- und Landschaftsarchitektur) prĂ€sentiert.
Titel und Abstract des Vortrags am 19. 08.2017:"Von Personas und Geschlechterstereotypen: Wie werden Nutzer*innen bei der Entwicklung von Mensch-Technik-Interaktion berĂŒcksichtigt?"
Nicola Marsden forscht an der Schnittstelle von Informatik, Gender Studies und Sozialpsychologie dazu, wie IT und die Prozesse der IT-Entwicklung und -Gestaltung fĂŒr Menschen in all ihrer DiversitĂ€t zugĂ€nglich sein können. In ihrem Vortrag beleuchtet sie die verschiedenen Möglichkeiten, wie Design- und Entwicklungsteams Nutzer*innen in ihre AktivitĂ€ten einbeziehen bzw. diese reprĂ€sentieren. Sie reflektiert, fĂŒr wen technische Artefakte entwickelt werden und welche Rolle eine intersektionale Herangehensweise an Mensch Computer- Interaktion spielen kann. Sie stellt verschiedene Möglichkeiten dar, um Nutzer*innen im Gestaltungsprozess sichtbar werden zu lassen. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf Personas gelegt - eine Methode, in der fiktive Personen geschaffen werden, um die Entwickler*innen mit den Nutzer*innen in Verbindung zu bringen: Informationen zur Zielgruppe sollen so durch die Verkörperung als konkrete Person plastisch und lebendig erscheinen. Vor dem Hintergrund sozialpsychologischer Erkenntnisse zu Personenwahrnehmung und Gruppenprozessen werden Möglichkeiten und Grenzen des Zugangs zu Nutzer*innen im Gestaltungsprozess dargestellt.
Vita: 1990 I was invited to attend the first PhD level course in a women's studies topic given at LTU. Translated to English its title was "Women's perspective on science and technology". There I found one more reason to engage in Women's studies, besides the equality dimension, namely a strong and lively discourse on the limits of science and technology, and the possibilities offered by feminist theory, to explore technology production embedded in "other" cultural projects. MSc in Mineral Processing and Metallurgy 1988. PhD with the thesis "Women technically speaking" in 2000. Since a few years professor in Gender and Technology at LuleÄ University of Technology, and currently acting Chair of the subject.
Titel und Abstract des Vortrags am 30.11.2017:"Located realism. A feminist engineer's guest lecture about gravel, sand, soil, language, equations and other matters."/em>
The lecture expands on some themes covered in an article published in the Women's Studies International Forum. It contains a personal account on the impact of Evelyn Fox Keller and Karen Barad, related to feminist engineering. With a stance in geotechnical and mining engineering, it suggests ideas on how there is coherence between engineering and the new realisms, or post-humanism.
Vita: Juliette Wedl, Diplom-Soziologin, hat seit 2008 die GeschĂ€ftsfĂŒhrung des Braunschweiger Zentrums fĂŒr Gender Studies inne. Ihre Aufgaben sind hier Projektakquise und -leitung sowie Forschung und Lehre. Zudem ist sie seit 2007 GrĂŒndungsmitglied des DiskursNetzes und Mitherausgeberin von "Diskursforschung. Ein interdisziplinĂ€res Handbuch" (2 Bd.) im transcript-Verlag.
Titel des Vortrags am 14.06.2018:"Diskursanalyse in der Forschungspraxis: Methodologische Reflexionen"
Diskursanalytische Forschungsarbeiten können sich meist nicht auf verbindliche methodische Vorgehensweisen oder Standards stĂŒtzen. Vielmehr bildet die Diskursforschung eine ausgedehnte Landschaft von Optionen und Möglichkeiten, die sich aus divergierenden theoretischen, methodischen und disziplinĂ€ren Traditionen ergeben. In dem Vortrag geht es darum, die Möglichkeiten der Forschungspraxis im Umgang mit dieser Situation zu reflektieren. Damit gerĂ€t die Differenz von Optionen und die damit einhergehende Positionierungsarbeit der Forschenden in den Fokus