Übergeordnetes Ziel des Forschungsprojektes Expoval ist es, die Ergebnisse des im Jahr 2010 abgeschlossenen BMBF-Vorhabens "Exportorientierte F+E auf dem Gebiet Abwasserreinigung - TP B4 Klärschlammbehandlung und -verwertung" an vorhandenen, u.a. von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) finanzierten Anlagen, im technischen Maßstab zu validieren. Dabei sollen besonders vielversprechende Behandlungskonzepte (in Bezug auf Behandlungserfolg und Wirtschaftlichkeit), wie die anaerobe Schlammstabilisierung, die solare Trocknung und die Desinfektion solargetrockneter Schlämme unter anderen Randbedingungen überprüft und optimiert werden, wobei der Schwerpunkt auf einem verwertungsorientierten Klärschlammmanagement liegt. Industriepartner für die Umsetzung dieser Untersuchungen sind die Fa. OSWALD SCHULZE Umwelttechnik GmbH (Faulanlagen) und die Fa. HUBER SE (solare Trocknung und Desinfektion). Im Einzelnen ergeben sich für das ISWW die folgend genannten Teilziele:
- Validierung großtechnisch realisierter Anlagen zur Klärschlammfaulung und zur solaren Klärschlammtrocknung anhand der Quantifizierung der Leistungsfähigkeit (Prozess- und Energiebilanzen), der Qualität des behandelten Klärschlamms sowie betrieblicher Aspekte und der entstehenden Kosten; ggf. Empfehlungen zur Optimierung
- Durchführung und Bewertung ergänzender halbtechnischer Untersuchungen zur anaeroben Klärschlammbehandlung bei verschiedenen Betriebseinstellungen (ein- und zweistufig) und für verschiedene (Co-) Substrate, zur solaren Klärschlammtrocknung mit einer mobilen Kalibrierungsanlage sowie zur thermischen Desinfektion solargetrockneter Klärschlamme
- Validierung der Bemessungsansätze für die anaerobe Schlammbehandlung und der klimahydrologischen Bemessungsgrundsätze für die solare Trocknung
- Bewertung des Behandlungserfolgs und der Betriebsstabilität der untersuchten Behandlungstechnologien nach technisch-wissenschaftlichen und ökonomischen Kriterien
- Evaluierung länder-/regionalspezifischer Kriterien für die Verfahrensauswahl unter Berücksichtigung regional- bzw. länderspezifischer Kriterien und Anforderungen an die Klärschlammbehandlung sowie den Klärschlammverbleib
- Zuarbeit zur Implementierung der Klärschlammbehandlung in das Toolkit und zur verbundübergreifenden Auswertung und Validierung der ökonomischen Daten
- Verbreitung der Vorhabensergebnisse als Beitrag zum DWA-Themenband des Projektverbundes, sowie durch Publikationen, Mitwirkung an Workshops und im Rahmen der universitären Ausbildung.
Die großtechnische Validierung sowie die halbtechnischen Untersuchungen sind für Standorte in Deutschland, Kolumbien, Polen und in der Türkei geplant.
