Weltweit sind Städte und urbane Regionen von Naturkatastrophen bedroht. Städtische Dürren in New Dehli, Überschwemmungen im Ahrtal, Waldbrände in Berlin-Brandenburg oder Hurrikan Ian in Florida, um nur einige der jüngsten Katastrophen unterschiedlichen Ausmaßes zu nennen. So vielfältig wie die Formen und das Ausmaß der Zerstörung sind auch die zahlreichen Faktoren, die sich auf die Fähigkeit auswirken, extremen Wetterereignissen standzuhalten bzw. ihnen zu trotzen. Eine wichtige Strategie für die Katastrophenresistenz und die Wiederherstellung des städtischen Lebens ist die Organisation von Planungs- und Gestaltungsmaßnahmen in verschiedenen Bereichen und auf verschiedenen Ebenen, von der Region über die Stadtviertel bis hin zu den Gebäuden.
Wie können wir Städte und die gebaute Umwelt so gestalten, dass sie überleben, gedeihen und einen positiven Einfluss auf die Umwelt haben und eine sichere, lebenswerte Existenz und Umwelt für alle ermöglichen? Das Urban Disaster Studio konzentriert sich auf die Katastrophenvorsorge und die Widerstandsfähigkeit sowie auf die Erneuerung der bebauten Umwelt in Vorbereitung auf künftige Katastrophen. Die Studierenden erhalten ein Verständnis für die Probleme in katastrophengefährdeten Gebieten und erwerben theoretisches und praktisches Wissen über die Widerstandsfähigkeit und den Wiederaufbau im Katastrophenfall sowie die Untersuchung weltweiter Fallstudien, um daraus Planungs- und Designstrategien abzuleiten.
Was kann auf städtebaulicher und architektonischer Ebene getan werden? Wie können Architekten ein umfassendes Verständnis des städtischen Systems und seiner Verflechtungen erlangen und mit ihren Entwürfen eine Verbindung zu ihm herstellen, um letztlich einen positiven Beitrag zu leisten?
Das diesjährige Urban Disaster Studio wird einen besonderen Schwerpunkt auf Bremerhaven und die Küstenregion der Nordsee legen. Die Küstenregionen gehören im Allgemeinen zu den größten Risikofaktoren, da die Temperaturen weiter steigen, der Meeresspiegel zunimmt und die Küste erodiert. Diese Auswirkungen sind auf den Inseln und entlang der Nordseeküste bereits messbar. Durch die Vertiefung konkreter städtebaulicher Vorschläge für Bremerhaven will das Studio neue Potenziale für die städtebauliche Entwicklung der Stadt im Rahmen größerer Katastrophenszenarien aufdecken. Neben der Entwicklung eines Verständnisses für Maßnahmen und Innovationen städtischer Systeme, um zukünftigen extremen Wetterereignissen zu widerstehen, werden die Studenten aufgefordert, Bremerhaven als resilientes Zentrum an der Nordsee mit neuen Formen des Zusammenlebens und -arbeitens durch architektonische Interventionen zu überdenken, die sowohl eine gezielte Nachverdichtung städtischer Gebiete als auch Strategien zur Verbesserung der natürlichen Umwelt berücksichtigen.
Format
Präsenz
Einführung
Di, 11.4.23, 10:00 Uhr
Termine
Dienstags 10:00 – 17:00 Uhr
Beginn 14.04.23
Ende 18.07.23
Exkursion: Mi. 26.4.23 – So. 30.4.23
Endpräsentation: 18.07.2023
Ort
ISU Seminarraum
Und ISU SpACE Lab
Sprache
Deutsch/Englisch
Ryan Zeringue, Bodo Neuss, Olaf Mumm, ISU-Team