Ergebnisse

Ergebnisse der Erhebung zur Praktikumsqualität des ASP 2020

Innerhalb des Lehramtsstudiums sind Praxisphasen von wesentlicher Bedeutung dafür, das theoretische, fachliche und fachdidaktische Wissen im praktischen Kontext zu erproben (Lampert, 2010). Die schulischen Mentorinnen und Mentoren spielen dabei eine zentrale Rolle für den Professionalisierungsprozess (Hascher & Moser, 2001). Unsere Erhebung des Instituts für Pädagogische Psychologie zielte darauf ab, die Zufriedenheit der Studierenden, Mentorinnen und Mentoren im Allgemeinen Schulpraktikums (ASP) zu erfassen. Erhoben wurden die Daten von 278 Studierenden und 42 Mentorinnen und Mentoren, die von Februar bis März 2020 am ASP teilnahmen.

Stichprobe

Die meisten der befragten Studierenden studierten Lehramt an Grundschulen, dahinter folgten Lehramt an Gymnasien und Lehramt an Haupt- und Realschulen.

 

Alle der teilnehmenden Mentorinnen und Mentoren hatten selbst Lehramt studiert und ihre Berufserfahrung lag überwiegend bei mehr als 10 Jahren.

Zufriedenheit

Im Durchschnitt gaben die Studierenden eine recht hohe Zufriedenheit mit dem ASP an. Bezüglich der verschiedenen Bereiche des ASP zeigten sich Studierende am zufriedensten mit den Inhalten des ASP. Auch empfanden sie die mit dem ASP verbundene Belastung als angemessen (z.B. Ich konnte das ASP gut mit anderen Verpflichtungen in Einklang bringen.) und waren mit den Bedingungen, unter denen das ASP stattfand, im Durchschnitt zufrieden.

 

Sowohl Studierende als auch Mentoren und Mentorinnen gaben an, abgesehen von technischen Schwierigkeiten auf der Website, mit der Organisation und der Information von der Universität zufrieden gewesen zu sein.

Unterstützung durch den Mentor oder die Mentorin

Die allgemeine Bewertung des ASP hing mit der empfundenen Unterstützung durch den Mentor oder die Mentorin zusammen: Studierende, die sich durch ihren Mentor oder ihre Mentorin unterstützt fühlten, vor allem auf emotionaler Ebene, waren zufriedener mit dem ASP.

 

Welche Faktoren sind aber von Einfluss auf eine hohe empfundene Unterstützung durch den Mentor oder die Mentorin? Die Ergebnisse zeigten, dass der Einsatz der gleichen Classroom-Management-Strategien, die auch die Studierenden selbst im CMT gelernt hatten, zusammengingen mit einer höheren empfundenen emotionalen Unterstützung durch den Mentor oder die Mentorin. Eine übereinstimmende Fächerkombination von Mentor oder Mentorin und Studierenden zeigte hingegen keinen Einfluss.

 

Des Weiteren stellte sich heraus, dass eine positivere Einschätzung des Praktikums mit persönlichen Faktoren der Studierenden, wie z.B. ihrem Engagement einhergeht.

Persönlicher Gewinn und Reflexionsvermögen

Im Durchschnitt gaben die Mentorinnen und Mentoren an, einigen persönlichen Gewinn bei der Studierendenbetreuung zu erleben. Dieser hing zusammen mit dem unterrichtlichen Agieren der Studierenden: je kompetenter Studierende z.B.Strategien zum Umgang mit Unterrichtsstörungen einsetzten, Übergänge gestalteten oder auf Schülerinnen- und Schülerbeiträge reagierten, desto bereichernder erfuhren die MentorInnen und Mentoren die Betreuung. Außerdem gaben die Mentorinnen und Mentoren an, dass Studierende, die besser in der Lage waren, ihr eigenes Tun zu reflektieren, auch besser im Unterricht agierten.

Nächste Schritte

Aus den Ergebnissen wird die Forschungsgruppe konkrete Handlungsansätze ableiten, um die Betreuungsqualität während des Allgemeinen Schulpraktikums zu erhöhen und die Verzahnung zwischen Theorie und Praxis auszubauen. Die überwiegende Mehrheit der Mentorinnen und Mentoren gaben an, an einem Austausch mit den universitären Praxisbegleiterinnen und -begleitern interessiert zu sein.

 

Wir danken allen Mentorinnen, Mentoren und Studierenden für die rege Teilnahme an dieser Erhebung und halten Sie auf dieser Website gerne auf dem Laufenden bezüglich weiterer Ergebnisse unserer Forschungsgruppe.

Literatur

Hascher, T. & Moser, P. (2001). Betreute Praktika – Anforderungen an Praktikumslehrerinnen und -lehrer, Beiträge zur Lehrerbildung, 19 (2), 217-231.

Lampert, M. (2010). Learning teaching in, from, and for practice: What do we mean? Journal of Teaching Education, 61 (1-2), 21-34. In Gröschner, A. & Häusler, J. (2014). Inwiefern sagen berufsbezogene Erfahrungen und individuelle Einstellungen von Mentorinnen und Mentoren die Lernbegleitung von Lehramtsstudierenden im Praktikum voraus?