Kometen sind Überreste aus der Entstehung des Sonnensystems. Die Rosetta Raumsonde untersuchte von 2014 bis 2016 den Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko. An Bord befand sich dabei auch das MIRO-Instrument (Microwave Instrument for the Rosetta Orbiter). MIRO ist ein Radiometer und misst mit Wellenlängen im Millimeter und Sub-Millimeter Bereich die thermische Emission der oberflächennahen Schichten des Kometen. Zur Interpretation dieser Messungen sind verschiedene Modelle erforderlich.
In diesem Projekt bestimmen wir die optischen Eigenschaften der oberflächennahen Schichten, indem wir die synthetischen Temperaturen aus den Modellen mit den von MIRO gemessenen Temperaturen vergleichen.
Neben der Auswahl der MIRO Daten und einem thermophysikalischen Modell, welches die Temperaturschichtung simuliert, ist hier das Verständnis des Strahlungstransportes essentiell. Im Zuge dieses Projektes haben wir ein Raytracing Modell entwickelt, das nicht nur Absorption und Emission, sondern auch Streuung berücksichtigt.
Die Ergebnisse sind in einem Artikel in der Zeitschrift Monthly Notices of the Royal Astronomical Society veröffentlicht:
Johanna Bürger, Thilo Glißmann, Anthony Lethuillier, Dorothea Bischoff, Bastian Gundlach, Harald Mutschke, Sonja Höfer, Sebastian Wolf, Jürgen Blum, Sub-mm/mm optical properties of real protoplanetary matter derived from Rosetta/MIRO observations of comet 67P, Monthly Notices of the Royal Astronomical Society, Volume 519, Issue 1, February 2023, Pages 641–665, https://doi.org/10.1093/mnras/stac3420