Die Sedimente von Seen sind wichtige Geoarchive, da sie Informationen über Umwelt- und Klimaveränderungen über lange Zeiträume erhalten. Gelingt es diese Sedimente z.B. im Rahmen wissenschaftlicher Kernbohrungen ans Tageslicht zu befördern und anschließend im Labor zu untersuchen, können die enthaltenen Informationen ausgelesen werden. Die Auswertung der Sedimentkerne basiert hierbei oft auf der minutiösen Auswertung der Überbleibsel von Pflanzen- und Kleinstlebewesen, die als fossile Zeugen Auskunft über vergangene Klima- und Umweltbedingungen geben.
Zur Erkundung des geologischen Unterbaus von Seen im Allgemeinen und insbesondere zur Vorbereitung wissenschaftlicher Sedimentbohrungen am Seegrund führen wir geophysikalische Messungen durch. Je nach Fragestellung kommen dabei verschiedene Verfahren zum Einsatz, wie z.B. in den Boden eindringende niederfrequente Sonare, auch Subbottom Profiler genannt, Transienten-Elektromagnetik (TEM), Georadar oder Gleichstromgeoelektrik. Meist müssen mehrere Methoden kombiniert werden, um ein möglichst vollständiges Bild des Seegrundes zu erhalten und die komplexen Fragestellungen interdisziplinär ausgelegter Projekte beantworten zu können.