Die Automobilhersteller und ihre Zulieferer setzen vermehrt auf Leichtbaukonzepte, um die Forderung nach energieeffizienter individueller Mobilität zu erfüllen. Ein großes Potenzial zur Gewichtsreduzierung ist bei der Karosserie vorhanden, wobei die Einsparung nicht zu einer Einschränkung der Fahrzeugsicherheit oder des Fahrkomforts führen darf.
Falzen ist ein wichtiges Fügeverfahren im Karosseriebau, mit dem ein Innenblech mit einem Außenblech einer Baugruppe verbunden wird. Um im Fügebereich die Festigkeit zu erhöhen und das Risiko von Korrosion zu vermeiden, wird derzeit ein Klebstoff im Falzbereich eingebracht und zusätzlich eine Feinnahtabdichtung aufgetragen. Die korrekte Dosierung und Positionierung des Klebstoffs stellt dabei ein komplexes Problem dar.
Im Projekt „OrganoFalz“ wird untersucht ob das Innenblech einer Baugruppe durch ein Organoblech ersetzt werden kann, das während des Falzprozesses direkt an das Außenblech gefügt wird. Dadurch könnte der Klebstoff im Falz entfallen und ein Hybridbauteil mit verbesserten Eigenschaften und geringerem Gewicht generiert werden.
Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines neuen Fertigungsverfahrens für Komponenten der Automobilkarosserie, das es ermöglicht, metallische Außenhautteile mit thermoplastischen Faserverbund-Stützstrukturen kostengünstig und robust zu verbinden. Anstelle von Klebstoff und Feinnahtabdichtung im konventionellen Falzprozess tritt ein wärmeunterstütztes Pressfügen, um das Außenblech mit der Stützstruktur zu verbinden. Im Laufe des Projekts müssen geeignete Materialien, Vorbehandlungsverfahren, Werkzeugkonfigurationen und Prozessparameter ermittelt und erprobt werden.
Das IGF-Vorhaben (21064 N) der Forschungsvereinigung Forschungskuratorium Maschinenbau e.V. - FKM wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung und -entwicklung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. Der Schlussbericht kann bei dem Forschungskuratorium Maschinenbau (FKM) e. V. (Adresse: Lyoner Str. 18, 60528 Frankfurt am Main, E-Mail: info@fkm-net.de, Telefon: +49 69 6603 1352) erhalten werden.