Kommunikation und Rollen wissenschaftlicher Expert*innen in sozialen Medien während der Covid-19-Pandemie
Die Kommunikation wissenschaftlicher Expert*innen über soziale Medien stellt eine wichtige Entwicklung in der Wissenschaftskommunikation dar. Wissenschaftliche Expert*innen können über ihre eigenen Social-Media-Kanäle direkt mit Akteur*innen aus Politik, Medien und Gesellschaft in Austausch treten. Die Grenzen zwischen verschiedenen Öffentlichkeitsarenen verschwimmen in der Online-Umgebung dabei zunehmend, was dies für das Kommunikationsverhalten und die Rollen wissenschaftlicher Expert*innen bedeutet, untersucht Kaija Biermann in ihrem kumulativen Dissertationsvorhaben am Beispiel der Covid-19-Pandemie. In den ersten beiden Jahren der Pandemie haben vor allem wissenschaftliche Expert*innen aus dem Bereich der Virologie die öffentliche Debatte geprägt. Zur Kommunikation mit der Öffentlichkeit nutzten diese auch ihre eigenen Social-Media-Kanäle. Um zunächst Aussagen über das Kommunikationsverhalten wissenschaftlicher Expert*innen in den sozialen Medien treffen zu können, wird eine quantitative Inhaltsanalyse von Beiträgen sichtbarer Expert*innen auf Twitter durchgeführt. Darüber hinaus werden in Fokusgruppendiskussionen auch die Erwartungen und Bewertungen von Lai*innen an die Kommunikation wissenschaftlicher Expert*innen in sozialen Medien genauer beleuchtet. Das eigene Rollenverständnis und die wahrgenommenen Rollenzuschreibungen sollen schließlich mithilfe qualitativer Interviews mit wissenschaftlichen Expert*innen untersucht werden. Durch die empirische Untersuchung verschiedener Dimensionen von Rollen werden (veränderte) Rollen von wissenschaftlichen Expert*innen in digitalen Kommunikationsumgebungen ganzheitlich betrachtet.