Mikroorganismen besiedeln Grenzflächen in der Natur häufig in Form von Biofilmen. Dies kann in Medizin oder Technik sowohl mit Risiken als auch mit Nutzen verbunden sein. In dem am ibvt entwickelten in vitro-Reaktorsystem des menschlichen Dickdarms (peristaltic mixed tubular reactor, PETR) ist es u. a. möglich, physiologische Bedingungen wie den pH-Gradienten und die Wasserresorption dieses menschlichen Organs abzubilden. Das Ziel des Forschungsschwerpunkts besteht darin, mit dem PETR-Kultivierungssystem sowohl das Zusammenspiel der einzelnen Mikroorganismen des menschlichen Mikrobioms, als auch den Einfluss von Infektionen und/oder therapeutischen Maßnahmen auf das Mikrobiom zu charakterisieren. Weitere in vitro-Bioreaktorsysteme, z. B. ein Harnwegskathetersystem, erlauben die Untersuchung der Behandlung medizinischer Biofilme, wobei hier als Modellorganismus u. a. der humanpathogene Keim Pseudomonas aeruginosa eingesetzt wird.