Das Braunschweiger Baubetriebsseminar 2010 widmete sich dem Thema: "Entgleitende Projekte - Erkennen und Handeln". Getreu dem Leitbild des Seminars haben auch in diesem Jahr wieder Fachvertreter unterschiedlicher Disziplinen über ihre Erfahrungen zum Schwerpunktthema referiert und anschließend in einer offenen Diskussion mit den Teilnehmern erörtert.
Das Seminar 2010 gliederte sich in vier Vortragsblöcke. Der erste Block widmete sich Präventionsmaßnahmen gegen entgleitende Projekte. Hierbei wurden Anforderungen an den Bauvertrag ebenso behandelt wie Anforderungen an die Projektorganisation und die beteiligten Personen.
Im zweiten Vortragsblock stand das Erkennen von entgleitenden Projekten im Mittelpunkt. Manches Projekt wäre nicht auf die "schiefe Bahn" geraten, wenn das Entgleiten rechtzeitig erkannt worden wäre. Hierzu ist jedoch der Einsatz effektiver Controllinginstrumente notwendig.
Vorhandene Konfliktlösungsmechanismen und deren Vor- und Nachteile wurden im dritten Block behandelt. Es wurde verdeutlicht, welche Instrumente in welcher Konstellation einsetzbar sind. U. a. wurde auf das Problem des sehr lange andauernden Einigungsprozesses über technische Nachträge eingegangen.
Der vielleicht spannendste Vortragsblock stand am Ende des Seminars und befasste sich mit Handlungsmöglichkeiten nach dem Entgleiten. Zur Vermeidung eines weiteren Entgleitens müssen trotz ggf. unklarer Verantwortlichkeiten Entscheidungen über Beschleunigungsmaßnahmen, Teilkündigungen oder auch personelle Konsequenzen getroffen werden.
Die Teilnehmer des Baubetriebsseminars 2010 setzten sich aus einem Personenkreis von Vertretern mit Ergebnisverantwortung auf Seiten der Auftraggeber, der beratenden und bauausführenden Auftragnehmer sowie der Behörden zusammen.