Das Braunschweiger Baubetriebsseminar 2009 widmete sich dem Thema: "Das Problem Bauzeit - Festlegung, Dokumentation und Bewertung". Entsprechend dem üblichen Ablauf eines Bauvorhabens sollten häufige streitgegenständliche Themen rund um den Begriff "Bauzeit" beleuchtet werden.
Hierfür wurde im ersten Vortragsblock darauf eingegangen, wie auskömmliche Ausführungsfristen und -termine auftraggeberseitig vorgegeben werden müssen und wie diese wirksam vereinbart werden können. Die in den Vergabeunterlagen mündenden Ausführungsfristen sind von den ausführenden Unternehmen im Rahmen ihrer Preisermittlung zu berücksichtigen und unter Ausnutzung der Dispositionsfreiheit sind Angebotspreise zu ermitteln. Die Praxis zeigt, dass Terminplanung und Preisermittlung oftmals widersprüchlich und selten als eindeutige Grundlage für eine spätere Ableitung von Mehrkostenerstattungsansprüchen zur Verfügung stehen.
Im dritten Vortragsblock wurden Probleme des gestörten Bauablaufs während der Projektabwicklung behandelt. Hierzu gehört der Umgang mit Beschleunigungsmaßnahmen ebenso wie die Identifikation und Dokumentation von Nachträgen und Störungen.
Den Abschluss des Seminars bildeten zwei Vorträge zur Bewertung der terminlichen Auswirkungen von Nachträgen sowie von Behinderungen und Unterbrechungen. U. a. wurden Aspekte wie Grundlagen kalkulatorisch ermittelter Verlängerungsansprüche, Ansprüche bei leistungsflexiblen Gewerken, konkurrierende Störungen und die unterschiedliche Bewertung von terminlichen und kostenmäßigen Auswirkungen behandelt.
Die Teilnehmer des Baubetriebsseminars 2009 setzten sich aus einem Personenkreis von Vertretern mit Ergebnisverantwortung auf Seiten der Auftraggeber, der beratenden und bauausführenden Auftragnehmer sowie der Behörden zusammen.