Seminar, 2 SWS, 4 LP
Lehrende: Dr. Sandra Buchmüller
QUALIFIKATIONSZIELE
Im Anschluss an dieses Modul verfügen die Studierenden über ein grundlegendes Verständnis der Beziehungen zwischen sozialen und technischen Aspekten der Technikentwicklung, die maßgeblich über den wirtschaftlichen Erfolg oder Misserfolg von Produkten entscheiden.
Sie besitzen die Fähigkeit, Technik in historischen, kulturellen und gesellschaftlichen Zusammenhängen zu kontextualisieren und auf jeweils adäquate Ansätze der Wissenschaftsforschung zu beziehen. Sie schulen ihre Urteilkraft, welche Faktoren für den Erfolg bestimmter ingenieurwissenschaftlicher Produkte relevant und welche kontingent sein können. Sie erlernen teamorientiertes, interdisziplinäres Arbeiten. Abschließend sind die Studierenden in der Lage, sozialwissenschaftliche Sichtweisen und Fragestellungen mit technischen Anforderungen zu verbinden und in ihre ingenieurwissenschaftliche Praxis zu integrieren.
INHALTE
In diesem Seminar wird das Augenmerk auf die sozialen und gesellschaftlichen Einflussfaktoren von Produkt- und Technikinnovationen gerichtet. Ausgehend von Überlegungen zum Misserfolg technischer Produkte und dessen Gründe beschäftigen wir uns mit den Innovationsbegriffen und –modellen, die aus den jeweiligen Disziplinen und späteren Berufsbereichen der teilnehmenden Studierenden stammen, und setzten uns mit deren Gemeinsamkeiten und Unterschieden auseinander. Auf der einen Seite vermittelt das Seminar verschiedenen analytische Modelle vornehmlich aus den Science and Technology Studies (STS), die die sozialen und gesellschaftlichen Einflussfaktoren auf Technologieentwicklung offenlegen. Im Vergleich untereinander werden die verschiedenen analytischen Zugänge in ihren Potenzialen hinsichtlich der Transparenz sozialer Einflussfaktoren, aber auch hinsichtlich der jeweiligen blinden Flecken und Verkürzungen diskutiert. Auf der anderen Seite führt das Seminar in gestaltungpraktische Innovationsansätze ein, die im Unterschied zu technikgetriebenen Entwicklungen bewusst nutzungszentriert ausgerichtet sind bzw. Nutzer*innen auf unterschiedliche Weise in den Innovationsprozess zu integrieren suchen.
LEISTUNGSPUNKTE
3 Leistungspunkte für regelmäßige aktive Mitarbeit, Referat + Sitzungsgestaltung mit schriftlichem Dokument (z.B. Präsentationsfolien, Handout etc.); für 4 Leistungspunkte ist zusätzlich ein Reflektionspapier (ca. 2 Seiten) über das im Seminar Erlernte und Diskutierte in Bezug zur ingenieurwissenschaftlichen Praxis bzw. zum eigenen Studienfach/des zukünftigen Berufsfeld in Beziehung zu setzen