SDG 2 - Kein Hunger

Prof. Dr. Boas Pucker

Prof. Dr. Boas Picker hält eine Karte mit SDG 2

Heute möchten wir euch Prof. Dr. Boas Pucker vorstellen, der am Institut für Pflanzenbiologie im Bereich Pflanzenbiotechnologie und Bioinformatik arbeitet.

Er setzt sich für das Ziel „Kein Hunger“ ein und hat uns ein paar Fragen beantwortet.

Welchen Bezug hat Ihre Arbeit zu diesem SDG?

Unsere Forschung an verschiedenen Nutzpflanzen ist an dem SDG2 (Zero Hunger) orientiert. Wir analysieren die Genome von verschiedenen Nutzpflanzen in Kooperationsprojekten mit dem Ziel der Identifikation von relevanten genetischen Regionen, die jeweils für eine bestimmte Eigenschaft wie z. B. eine Resistenz gegen Schädlinge oder Toleranz gegen ungünstige Bedingungen verantwortlich sind. Unsere Forschung bildet damit die Grundlage für die Verbesserung von Nutzpflanzen durch gezielte Verwendung dieser Informationen für die Züchtung ertragreicher, toleranter und resilienter Sorten.

Unsere Arbeiten betreffen unter anderem Zuckerrüben, eine der wichtigsten Zuckerquellen und Nutzpflanzen in der nördlichen Hemisphäre. Außerdem arbeiten wir in Kooperation mit der AG Winter (DSMZ) an Cassava, das ein Grundnahrungsmittel in Afrika ist. Während diese Projekte auf die Sicherung des Ertrags abzielen, sind wir auch an Projekten zur Optimierung der gesundheitsförderlichen Wirkung von Bananen beteiligt.

Wie kamen Sie zu diesem Thema und woher kommt Ihr Interesse?

Ich interessiere mich schon seit meiner Bachelorarbeit an der Flavonoidbiosynthese der Zuckerrübe für diese Nutzpflanze. Generell sehe ich die Anwendung von Erkenntnissen aus der Pflanzenbiologie auf Nutzpflanzen als ein wichtiges Ziel an. Spezielle Forschungsthemen ergeben sich dabei oft durch den Austausch mit Züchtungsunternehmen. Für die Kooperation mit der AG Winter war ein Kennenlernen per Social Media und die räumliche Nähe in Braunschweig ausschlaggebend. Meine Motivation für Arbeiten mit Nutzpflanzen lässt sich mit der Erkenntnis von Norman Borlaug begründen, dass eine Sicherstellung der Ernährung eine essentielle Grundlage für die nachhaltige Vermeidung von Konflikten ist.

Gibt es einen Bezug zwischen Ihrem Thema und anderen SDGs?

Wir klären Biosynthesewege von medizinisch hilfreichen Komponenten in Pflanzen auf, sodass die Produktion von Arzneimitteln erleichtert wird. Außerdem untersuchen wir, wie der Gehalt an gesundheitsförderlichen Substanzen in Pflanzen gesteigert werden kann. Damit tragen wir zu “Good Health and Well-Being” bei. In diesem Zusammenhang ist meine Gruppe auch in das BRICS und den Forschungsschwerpunkt “Engineering for Health” eingebunden.

Der Schutz von Biodiversität (“Life on Land”) wird durch eine Steigerung des Ertrags von Pflanzen erreicht, sodass weniger Anbaufläche für die Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung notwendig ist. Genome Editing ist dafür ein äußerst wichtiges Tool, um die Erkenntnisse aus unserer Forschung schnell zur Anwendung bringen zu können.

Alle Materialien aus meiner Lehre werden über GitHub unter einer offenen Lizenz frei zugänglich gemacht. Damit trage ich zur "Quality Education” bei. 

 

Welche 3 Wörter verbinden Sie mit diesem SDG?

Genomeditierung in Nutzpflanzen

Welche Unterstützung wünschen Sie sich, damit Sie ihr SDG in Zukunft noch effektiver in Lehre und Forschung einbringen können?

Meine Lehre und meine Forschung werden im Wesentlichen durch einen enormen Verwaltungsaufwand beeinträchtigt. Daher würde schon die Reduktion von bürokratischen Hindernissen ausreichen, um meine Aktivitäten für das SDG#2 zu steigern.