Startschuss im Climax-Projekt gefallen

Wie ist der Zustand der Stadtbäume in Braunschweig? Wieviel Kohlenstoff binden sie? Und wie können wir eine Zukunft für gesunde, grüne Städte, die einen Beitrag zur langfristigen Kohlenstoffsequestrierung leisten, gewährleisten?

 

Das in einem Verbund der TU Braunschweig mit dem Julius-Kühn-Institut (JKI) initiierte und vom  Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Rahmen des Klimaschutzsofortprogramms geförderte Projekt CliMax beschäftigt sich genau mit diesen wichtigen Fragen und versucht, Antworten auf diese zu finden.
Mit verschiedenen Methoden (Fernerkundung, Geophysik, pflanzenphysiologische Messungen, ökohydrologisches Monitoring, terrestrische Laserscans) werden seit diesem Jahr Stadtbäume an insgesamt neun Standorten (mit jeweils drei untersuchten Bäumen) detailliert untersucht. Dabei liegt der Fokus zunächst auf drei Baumarten, die an Standorten mit unterschiedlichen Versiegelungsgraden (unversiegelt, teilversiegelt, vollversiegelt) gepflanzt wurden. Wie gut geht es diesen Bäumen momentan? Wieviel Wasser ist im Boden verfügbar? Wieviel Wasser transpirieren die Bäume und aus welchen Bodentiefen beziehen sie dieses? – mit den kontinuierlichen Messungen und Terminbeprobungen wichtiger Vitalitätsparameter können wir diese Fragen unmittelbar beantworten.
Am 21.6. – wenige Tage nach der Erteilung der offiziellen Erlaubnis zum Ausstatten der Bäume mit Messsensorik – wurden am Langen Kamp nun an den ersten drei Bäumen (Baumhaseln) die ersten Sensoren installiert. Studierende Frederike Bossy (Fig. 1), Doktoranden Malkin Gerchow und Alberto Iraheta (Fig. 2) sowie Matthias Beyer (Gruppenleiter Isodrones, Fig. 4) hatten großen Spaß bei der Arbeit in der Stadt, bei der auch viele interessierte Bürger vorbeikamen. Eingebaut wurden dabei Bodenfeuchtesensoren (Fig. 4) zur Aufzeichnung des Wassergehaltes in fünf Bodentiefen bis zwei Meter Tiefe, Saftflusssensoren (Fig. 3) zur Messung der Wasseraufnahmerate der Bäume sowie Membranen zur Bestimmung der stabilen Wasserisotope in Bäumen und Pflanzen. Letztere Information ermöglicht es, die Wasseraufnahmetiefen der untersuchten Bäume zu bestimmen. Die Daten werden alle 30 Minuten in eine Cloud geschickt und sind direkt online verfügbar.Wie wird es unseren Stadtbäumen diesen Sommer ergehen?


Am IGÖ sind die Abteilungen Umweltsystemanalyse (Prof. Schröder-Esselbach/Dr. Strohbach) und Umweltgeochemie – Isodrones (Prof. Biester/Dr. Beyer) beteiligt. Weiterhin ist die Gruppe Urbane Geophysik (Jun.-Prof. Bücker) der TU involviert. Mit dem Fachbereich Stadtgrün und Sport der Stadt Braunschweig wurde eine Kooperationsvereinbarung beschlossen.


Weitere Infos: https://wissen.julius-kuehn.de/urbanes-gruen/themen/klimaschutz-durch-stadtgruen/climax und 

https://www.isodrones.com/projects/climax-maximierung-der-kohlenstoffsequestrierung-in-stadtbaumen-entwicklung-eines-verfahrens-fur-die-klimawirksame-gestaltung-der-multifunktionalen-urbanen-grunen-infrastruktur-2022-2025/

Kontakt TU Braunschweig: Dr. Matthias Beyer, matthias.beyer(at)tu-bs.de, Dr. M Strohbach, m.strohbach(at)tu-bs.de
Kontakt JKI: Dr. Mona Quambusch, mona.quambusch(at)julius-kuehn.de