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Harnessing Emotion: Enhancing Deliberative Engagement with Science on Social Media and through GenAI

Informationen über wissenschaftliche Themen begegnen uns im Alltag oft, ohne, dass wir bewusst nach ihnen suchen: Wir stoßen in sozialen Netzwerken zum Beispiel auf Posts zu gesunder Ernährung, Impfungen, oder der Vorbeugung von Krankheiten, oder wir fragen KI-Chatbots wie Chat-GPT danach. Dass wir wissenschaftliche Informationen finden, heißt aber noch nicht, dass wir uns dann auch intensiv und kritisch mit ihnen auseinandersetzen. Im Gegenteil, psychologische Forschung zeigt, dass wir dazu neigen, gerade wenn Posts auf unsere Emotionen zielen – indem sie uns neugierig machen, oder eine Kontroverse in den Vordergrund spielen – Informationen nur oberflächlich zu verarbeiten (Kahnemann, 2011). Es gibt aber einige Hinweise darauf, dass Emotionen nicht immer nachteilig sind, wenn es darum geht, über Wissenschaft nachzudenken. Tatsächlich können Emotionen uns manchmal helfen, uns intensiver mit einem Thema zu beschäftigen und unser Wissen dazu zu vertiefen (Vogl et al., 2020).

Das Projekt „Harnessing Emotion: Enhancing Deliberative Engagement with Science on Social Media and through GenAI” wirft einen neuen Blick auf dieses Problem und bringt dafür Expertise aus Israel und Niedersachsen zusammen.

Um die Zusammenhänge zwischen Emotionen und Informationsverarbeiten näher zu erforschen, wird das Projekt in einer Serie von Studien die emotionalen Reaktionen von Menschen beim Umgang mit wissenschaftlichen Informationen mit verschiedenen Methoden untersuchen. „Wir bitten Proband:innen laut auszusprechen, was sie fühlen und denken, während sie Posts zu Gesundheitsthemen in Sozialen Medien lesen. Dabei werden auch ihre Gesichtsausdrücke erfasst, um ihre Emotionen zu messen. Die Tiefe der Informationsverarbeitung wird mit Blickbewegungen messbar gemacht“ sagt Dr. Friederike Hendriks, Projektleitung an der TU Braunschweig.

Ziel des Projekts ist nicht nur zu erklären, wie Emotionen beeinflussen können wie tief sich Menschen mit wissenschaftlichen Informationen auseinandersetzen, denen sie auf Social Media oder durch KI-Chatbots begegnen. Es soll auch ein Training entwickelt werden, das zeigt, wie man einen KI-Chatbot nicht nur als Informationslieferant, sondern auch als unterstützenden Coach und Partner bei der kritischen Evaluation wissenschaftlicher Informationen einsetzen kann. So wollen wir Menschen darin fördern, sich effektiver mit Gesundheitsthemen im Internet auseinanderzusetzen.

Antragsstellerinnen

Dr. Friederike Hendriks (Technische Universität Braunschweig)

Dr. Ilana Dubovi (Tel Aviv University) 

Dr. Iris Tabak (Ben-Gurion University of the Negev)

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