Kreditrisiken

Die Entstehung der letzten globalen Finanzkrise ist teilweise darauf zurückzuführen, dass Banken geringe Anreize hatten, Kreditnehmer sorgfältig auszuwählen und anschließend zu überwachen. Dies ist damit zu begründen, dass v.a. US-Banken Kredite in großem Volumen unmittelbar nach ihrer Vergabe in Form von Asset-Backed Securities (ABS) weiterverkauft haben, ohne an späteren Kreditausfällen zu partizipieren. Diese Fehlanreize der Banken wurden zudem von den anderen Marktteilnehmern nicht hinreichend antizipiert. Insbesondere haben sich viele Investoren zu sehr auf das Urteil von Ratingagenturen vertraut und keine eigenen Risikoanalysen vorgenommen. Eine wichtige, im Nachgang der Finanzkrise eingeführte, regulatorische Maßnahme bildet die Einführung eines verpflichtenden Risikoselbstbehalts zur Milderung der Anreizproblematik. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich das Institut mit der Frage, wie die Gestaltung des Selbstbehalts den Zielkonflikt zwischen Anreizgewährung auf der einen Seite und Risikotransfer sowie Refinanzierung auf der anderen Seite optimal auflösen kann. Zudem wird untersucht, wie Banken die Ausfallrisiken der Kreditnehmer (z.B. in Form der Verlustquote bei Ausfall) noch vor der Kreditvergabe präzise schätzen und bewerten können.