Zukunftsaussichten

Nach dem Masterabschluss in Umweltnaturwissenschaften in Braunschweig wollte ich meine Forschungstätigkeiten fortsetzen. Daher habe ich nach Phd-Stellen in Norddeutschland gesucht, die etwas mit Pflanzen-Boden-Interaktionen zu tun haben. Eine passende Stelle fand sich in Münster. Hier beschäftige ich mich nun mit dem sogenannten Priming Effekt, d.h. eine Veränderung der Abbaurate von Bodenkohlenstoff durch den Einfluss von auf diesem Boden wachsenden Pflanzen(-wurzeln). Das Untersuchungsgebiet sind Feuchtgebiete aufgrund ihrer hohen Kohlenstoffvorräte und wegen den dort stattfindenden Vegetationsveränderungen durch den Klimawandel. Meine Arbeit beinhaltet vor allem Recherche und experimentelle Planung im Büro, sowie Laborarbeit. Momentan mache ich (leider) wenig Feldarbeit, weil wir Prozessforschung betreiben und sich einzelne Facetten der Prozesse besser unter kontrollieren Umgebungsbedingungen untersuchen lassen. Die Umstellung vom Studium auf die neue Arbeitsumgebung war zunächst etwas schwer, da mensch als Studi deutlich einfacher mit vielen Leuten in Kontakt kommt. Aber ich habe viele liebe Kolleg*innen im Institut und einen guten Betreuer gefunden. Außerdem finde ich es schön, noch etwas weiter nach dem Studium im Uni-Umfeld bleiben zu können. Ich kann es auf jedenfall empfehlen mit einer Phd-Stelle nach dem Studium weiterzumachen, wenn mensch Interesse an der Forschung hat. Zudem sind die Arbeitszeiten flexibel und das Arbeitsumfeld ist entspannter als bei anderen Arbeitgebenden.

(Januar 2024)

Nachdem ich einige Jahre nach meinem Biostudium in Kiel Bio-Chemie- und Pharmaingenieurwesen im Bachelor und Master studiert habe, wechselte ich nach (mehrfacher) verfehlter Teilnahme an der Thermodynamik-Klausur im April 2021 in die Umweltnaturwissenschaften. Mein eigentlich grünes Herz begann jetzt erst richtig zu schlagen. Leider zog es mich gleich im zweiten Semester durch die Corona-Pandemie in die Videokonferenzen ins Home-Office. Die Pandemie bot auch Vorteile. So konnte ich an mitunter 3 sich überschneidenden Veranstaltungen gleichzeitig teilnehmen und viele Klausuren (auch Auflagen aus dem BA) pro Semester belegen. Mit den Vertiefungen Biodiversität und Schadstoffe in der Umwelt / Chemische Analytik beendete ich erfolgreich mit meiner MA-Arbeit am Julius-Kühn-Institut zum Thema Auswirkung Mikrobieller Pestizide auf Bienenarten im August 2022. Da ich zuvor schon viel Erfahrung in der „Lehre“ als HiWi für Praktika und Labore im Institut für Bioverfahrenstechnik gesammelt habe und meine Überzeugung die Welt ein bisschen besser zu machen nur in der Politik und in der Lehre liegt, stand mein Entschluss mit dem Beginn des Masters fest, dass ich Lehrer werden will. So belegte ich noch für 20 weitere ECTS Chemiemodule während meiner Masterarbeit, um anschließend das Referendariat für Grund- Haupt- und Realschule in den Fächern Biologie und Chemie anzutreten. Dies erfolgte im Quereinstieg mit Vorbereitungsdienst und anschließender Abschlussprüfung mit 2. Staatsexamen. Wo kann man besser die Vielfalt der Naturwissenschaften an Menschen bringen, als in der Schule? <3

Nach 1,5 Jahren beendete ich mein Referendariat an einer Gesamtschule im Harz als NaWi-Lehrkraft. Ohne Vorkenntnisse in der Schullehre ist es ein harter Start. Das Wichtigste ist, ein Gefühl für Menschen (Kinder) zu haben/zu entwickeln. Das Fach kommt meistens als zweites. Dennoch hat man sehr viele Freiheiten und die Grundkenntnisse können mit vielen spannenden Themen aus der Welt und der Wissenschaft verbunden und vermittelt werden. Jetzt versuche ich schnellstmöglich wieder eine Schule in Braunschweig oder naher Umgebung zu finden, um am Leben in Braunschweig wieder teilzunehmen. Da das Stellenangebot in Ballungsräumen allerdings knapp ist, überbrücke ich die Zeit als Vertretungslehrkraft an einer Haupt- und Realschule in Schladen. (tbc)

Meine zukünftigen Ziele sind, noch mehr die komplexen und spannenden Themen die die Welt bewegen in Schule zu bringen und die Schule auch in die Welt. Kooperationen zwischen Schule und Uni/Instituten strebe ich daher an. An einem langen Austausch auch mit dem Institut der Umweltnaturwissenschaften und dessen Fachgruppe bin ich interessiert.
Sollte Menschen dies lesen und auch Interesse an Schule und Bildung haben, stehe ich gerne als Kontakt zur Verfügung.

Wir sehen und auf der nächsten Demo in Braunschweig.

Viel Erfolg und Spaß Euch!
Kevin

(März 2024)

Ich habe meinen Master Umweltnaturwissenschaften in 2021 abgeschlossen und da der
Weg in die Forschung für mich nicht zur Debatte stand, war ich erst mal auf Jobsuche. Da
es mir in Braunschweig gut gefällt wollte ich nicht direkt wegziehen, sondern habe meine
Suche auf die nähere Umgebung fokussiert. Ich musste ein knappes Jahr jobben, bevor
ich meinen Job als Umweltingenieur bei TÜV Rheinland Energy & Environment – Standort
Hildesheim antreten konnte.

Für mich persönlich, war es genau das was ich suchte. Einen Job im Umweltsektor mit
Außendiensttätigkeiten, da das reine aus dem Büro oder Home Office arbeiten, später im
Leben noch präsent genug sein wird.
Mittlerweile bin ich seit gut zwei Jahren dabei und die abwechslungsreiche Arbeit macht
nach wie vor Spaß, gerade weil mit der Zeit immer mehr Verantwortung und
Eigenorganisation in den Mittelpunkt rücken. Eigene Projekte, Kundenkontakt und
natürlich das Planen und Vorbereiten der Emissionsmessungen.

Um Euch eine Kurzbeschreibung des Arbeitsalltags zu geben, hier eine
Zusammenfassung:
Als Umwelt- bzw. Prüfingenieur (offizielle Bezeichnung: Expert Engineer for Immission
Control) bei TÜV Rheinland, besteht das Tagesgeschäft aus Emissionsmessungen an
industriellen Groß- und Kleinanlagen, um für den jeweiligen Kunden als akkreditierte
Messstelle (Messinstitut) einen Nachweis der Einhaltung der gesetzlichen Grenzwerte zu
erbringen.
Das bedeutet grob zusammengefasst, Planung und Vorbereitung der zu messenden
Parameter, Kundenkontakt und Absprachen, die Emissionsmessungen an sich und das
verfassen von Emissionsberichten, welche der Kunde der jeweils zuständigen Behörde
zukommen lassen muss.

Aber auch reine Labortätigkeiten sind am Standort Hildesheim möglich, da wir über ein
Speziallabor für Analysen aller Art verfügen. Neu dazu gekommen ist vor ein paar Tagen
die Analyse von PFAS. Derzeit gibt es tatsächlich auch lediglich zwei Messinstitute,
welche Messungen auf PFAS-Verbindungen überhaupt anbieten (können). Also auch der
Innovation sind hier keine Grenzen gesetzt. Seien es neue Analyseverfahren oder neue
Methoden der Probenahme.
Auch das Schreiben von Bachelor- und Masterarbeiten ist bei uns möglich und
selbstverständlich können auch Betriebspraktika bei uns absolviert werden.

Da TÜV Rheinland international tätig ist und viele verschiedene Dienstleistungen anbietet,
ist das Feld für mögliche Jobs recht groß und auch Auslandsreisen sowie das
Übernehmen von Projekten im Ausland sind möglich.

Für eventuelle Fragen stehe ich Euch gern zur Verfügung (tobias.knitter (at) tuv.com).
Ich kann mich noch gut an meine Zeit der Jobsuche erinnern und weiß daher, wie hilfreich
der Austausch und Dialog mit Menschen im gleichen Feld sein kann :)

(Februar 2025)

Nach meiner Masterarbeit am Thünen Institut für Agrarklimaschutz mit Feldarbeit in Neuseeland habe ich 2018 mein Umweltnaturwissenschaften Studium abgeschlossen. Im selben Jahr ging es für mich in die Schweiz und ich habe meine Promotion an der Universität Zürich begonnen. Dort war ich in dem Projekt „Where on Earth is fire-derived carbon stored?“ tätig, welches von Prof. Samuel Abiven geleitet wurde. In meiner Promotion habe ich mich mit der Mobilität von pyrogenem Kohlenstoff (Waldbrandrückstände in Form von Kohle) in Böden beschäftigt. Dies vor allem im Zusammenhang mit Permafrostböden im Norden von Kanada. Innerhalb des Projekts hat sich mein Kollege mit pyrogenem Kohlenstoff in tropischen Böden in Indien beschäftigt. Daher war ich in sehr verschiedenen Regionen zur Feldarbeit unterwegs. Neben meiner Forschung war ich auch in der Lehre and der Universität Zürich beschäftigt und konnte neben Vorlesungen in Bachelor- und Masterkursen auch Abschlussarbeiten betreuen.

Nach meiner Promotion bin ich Ende 2022 für einen Postdoc and die ETH Zürich gegangen. Dort habe ich in der Gruppe von Prof. Sebastian Dötterl vor allem an Forschungsanträgen zur regenerativen Landnutzung in Uganda gearbeitet. Die stark verwitterten und genutzten Böden stellen eine große Herausforderung für die zukünftige Landnutzung dar und daher wollen wir mit regionalen Partnern die Möglichkeiten einer sozioökonomisch sinnvollen und umweltgerechten Nutzungsform untersuchen.

Im August 2023 bin ich wieder zurück nach Braunschweig gekommen und arbeite seitdem als Postdoc in der Bodenzustandserhebung Landwirtschaft am Thünen Institut für Agrarklimaschutz. Dort leite ich den Forschungsschwerpunkt zur Veränderung, Qualität und Zusammensetzung der organischen Bodensubstanz innerhalb der Inventur mit über 3000 Punkten in Deutschland. Des Weiteren bin ich für die Erstellung der ersten nationalen bodenspektroskopischen Bibliothek und deren Auswertung verantwortlich. Mit eigenen Forschungsanträgen möchte ich zukünftig selbst DoktorandInnen beschäftigen und mit einer Habilitation in der Hochschullehre tätig bleiben.

(Januar 2024)