Wie stellen Sie sich die Zukunft der Landwirtschaft vor? Worauf müssen sich landwirtschaftliche Betriebe heute bereits einstellen?
Im Forschungsprojekt “Energy-4-Agri” untersuchen wir in Szenarien mögliche Veränderungen, um die Landwirtschaft für künftige Herausforderungen zu rüsten.
Unser Thema: Alternative Antriebstechnologien in der Landtechnik
Beteiligt sind daran die Landwirtschaftskammer Niedersachsen zusammen mit der Technischen Universität Braunschweig und der Hochschule für bildende Künste Braunschweig. Gegenstand unserer Forschung sind alternative Antriebstechnologien der Landtechnik und die damit verbundenen Chancen für die landwirtschaftliche Praxis.
Das Forschungsprojekt Energy-4-Agri „Gesamtkonzept und Modellierung von Agrarsystemen mit regenerativer Energieversorgung“ beschäftigt sich mit der Untersuchung und Modellierung von Gesamtkonzepten für Agrarsysteme mit regenerativer Energieversorgung zur Dekarbonisierung der Landwirtschaft im Kontext der Energiewende.
Sowohl die Energieerzeugung als auch die Versorgung der Energiekunden stehen durch die Umsetzung der klimapolitischen Ziele vor großen Herausforderungen. Leistungsschwankungen während der Gewinnung z.B. aus wetterabhängiger Wind- oder Sonnenenergie sowie beim Energiebedarf (Elektromobilisierung im Individual- und Güterverkehr) erfordern neue ganzheitliche Konzepte für deren Berechnung. In diesem Zuge wird der Einsatz sogenannter „Smart Grids“ als Basis eines effizienten und zuverlässigen Systembetriebs vorangetrieben. Durch eine zukünftige Umstellung auf eine elektrische Versorgung der energieintensiven Feldbewirtschaftung bildet die Landwirtschaft einen wesentlichen Einflussfaktor auf dieses System. Deren Bedarf und die zeitabhängigen Leistungsflüsse modellieren zu können, ist eine große Herausforderung für die deutsche Energiewirtschaft.
Eine Umstellung der Landwirtschaft auf elektrische Energie wird weitreichende Folgen für die Gestaltung der Technik und Prozesse sowie für den Menschen als auch die Umwelt mit sich bringen. Infrastruktur, Arbeitsplätze in der Landwirtschaft als auch die Struktur der landwirtschaftlichen Flächen müssen neu bedacht werden. Zugleich eröffnet dieser Wandel völlig neue Möglichkeiten für eine nachhaltige und umweltverträglichere Landwirtschaft. Dabei sind individuelle und gleichermaßen gesellschaftliche Aspekte im Energie-, Agrar-, und Ökologiebereich zu beachten.
Die Institute für mobile Maschinen und Nutzfahrzeuge (IMN), für Geoökologie (IGÖ), die Abteilung für Arbeits-, Organisations- und Sozialpsychologie (AOS) am Institut für Psychologie sowie das elenia Institut für Hochspannungstechnik und Energiesysteme (elenia) der Technischen Universität Braunschweig und das Institut für Designforschung (IDF) der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig arbeiten daher gemeinsam an dem Forschungsprojekt zur ganzheitlichen Konzeption und multikriteriellen Bewertung der Energieversorgung für nachhaltige Agrarsysteme als Beitrag zur Dekarbonisierung der landwirtschaftlichen Produktion.