Bauingenieurwesen

Bei der Schlüsselübergabe wurde auch gleich ein Blick auf den Stand des Einbaus der Großforschungsgeräte geworfen.

Die Grundlagen des Bauingenieurwesens - von Konstruktion, Hoch- und Tiefbau über Umweltschutz und Wasserbau bis hin zur Verkehrsplanung etc. - lernst Du im Bachelorstudiengang kennen. Im Masterstudiengang wählst Du Module im umfangreichen Profilbereich und Du kannst Vertiefungen belegen, je nach individuell gewünschtem Profil.

Gemeinsam arbeiten wir an der TU Braunschweig daran, das Bauen der Zukunft umweltverträglich und nachhaltig zu gestalten.


Was ist Bauingenieurwesen?

Studieninteressiertenvideo Bauingenieurwesen

In unserem Video "Was ist eigentlich Bauingenieurwesen?" zeigen Dir Élise und Jannik aktuelle Forschungsprojekte aus dem Studiengang Bauingenieurwesen.

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News aus dem Bereich Bau

LWI hyku | Küstenschutz zwischen Deutschland und Singapur

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Humboldt-Stipendiatin Dr. Pearl Li Yuzhu forscht am Leichtweiß-Institut für Wasserbau

Angesichts des Klimawandels und des steigenden Meeresspiegels steht das Küsteningenieurwesen vor großen Herausforderungen. Dr. Pearl Li Yuzhu von der National University of Singapore will mit ihrer Expertise dazu beitragen, Lösungen für die Anpassung an den Klimawandel und für den Küstenschutz zu entwickeln. Dazu ist die Wissenschaftlerin jetzt nach Braunschweig gekommen. Als Forschungsstipendiatin der Alexander von Humboldt-Stiftung wird sie am Leichtweiß-Institut für Wasserbau der TU Braunschweig unter anderem den Einfluss von Austernriffen auf Wellen und Strömung und die Bodenverflüssigung rund um Windkraftwerke untersuchen.

Für Dr. Pearl Li Yuzhu ist das Humboldt-Stipendium für erfahrene Forschende einerseits eine prestigeträchtige Auszeichnung, vor allem aber eine einmalige Gelegenheit, vor Ort gemeinsam mit den Wissenschaftler*innen der Abteilung Hydromechanik, Küsteningenieurwesen und Seebau des Leichtweiß-Instituts für Wasserbau (LWI) zu forschen. „Das Stipendium bietet mir die Möglichkeit, eng mit Professor Nils Goseberg und seinem Team zusammenzuarbeiten“, freut sich Pearl Li Yuzhu. „Die TU Braunschweig hat eine lange Tradition und einen sehr guten Ruf in der Küsten- und Meeresforschung. Ich möchte die Chance nutzen, um hier von den Forschenden zu lernen. Singapur und Deutschland mit ihren Küsten sind wie viele andere Länder der Welt mit dem Klimawandel und dem Anstieg des Meeresspiegels konfrontiert. Wir Ingenieur*innen hoffen, dass wir Lösungen für die Anpassung an die Probleme des Klimawandels finden und unsere Küsten vor Überschwemmungen und Schäden schützen können.“

Als Henriette Herz-Scout der Alexander von Humboldt-Stiftung kann Professor Goseberg drei internationale Wissenschaftstalente aus den Bereichen Küsteningenieurwesen und Seebau für ein Stipendium auswählen. „Das Scouting-Programm der Alexander von Humboldt-Stiftung ist eine einmalige und spannende Gelegenheit internationale Talente zu identifizieren und gezielt zu unterstützen, indem man das Stipendium als Direktvergabe organisiert. Hierdurch ergeben sich neue Wege, insbesondere für weibliche Forschende, die oftmals größere Schwierigkeiten haben, um im kompetitiven Wettbewerb und unter schwierigen Mobilitätsbedingungen erfolgreich zu sein“, sagt Professor Nils Goseberg.

Drei Forschungsaufenthalte an der TU Braunschweig

In ihrer Forschung konzentriert sich Pearl Li Yuzhu sowohl auf Prozesse an der Meeresoberfläche als auch am Meeresboden, wie zum Beispiel Brandungswellen, Wechselwirkungen mit Küstenstrukturen, Sedimenttransport und die sogenannte Bodenverflüssigung, die zu Küstenerosion führen und die Stabilität von Strukturen wie Fundamenten von Windkraftanlagen und Kaimauern beeinträchtigen kann.

In den kommenden drei Jahren hat Pearl Li Yuzhu insgesamt drei Forschungsaufenthalte in Braunschweig geplant, bei denen sie mit Professor Goseberg an unterschiedlichen Projekten zusammenarbeiten wird. So beschäftigte sie sich während ihres ersten Aufenthalts mit dem Thema der Bodenverflüssigung um marine Strukturen, wie zum Beispiel den Anker einer schwimmenden Windkraftanlage. Die Daten eines Experiments im Großen Wellenströmungskanal GWK+ in Hannover will die Wissenschaftlerin nutzen, um numerische Modelle zu kalibrieren und zu validieren, die von den Forschenden des LWI und dem Team aus Singapur entwickelt wurden.

Austernriffe als natürlicher Küstenschutz

Mit Muscheln bewachsene Meeresbodenoberflächen stehen im Mittelpunkt ihres zweiten Forschungsaufenthalts. Das LWI untersucht die Ausbreitung der Pazifischen Auster im deutschen Wattenmeer, die Wellen und Strömung stark beeinflusst. Darüber will Pearl Li Yuzhu mehr erfahren. Denn: „In Singapur gibt es inzwischen ein großes Interesse an der Erforschung von natürlichem Küstenschutz wie Austernriffen. Hier können wir auf unseren gemeinsamen Erfahrungen aufbauen, sowohl in der experimentellen als auch in der numerischen Modellierung.“

Darüber hinaus wird die Wissenschaftlerin den Einfluss von marinem Bewuchs auf schwimmende und feste Offshore-Windenergieanlagen genauer unter die Lupe nehmen: „Meine Arbeitsgruppe in Singapur wird ein numerisches Modell entwickeln, um die Vorhersagegenauigkeit von Umwelteinflüssen auf bewachsene Strukturen zu verbessern, während das Team von Professor Goseberg neue Versuchsaufbauten entwickelt, die im neuen Salzwasser-Wellen-Strömungskanal in Braunschweig getestet werden sollen.“

Tolle Arbeitsatmosphäre am Leichtweiß-Institut für Wasserbau

Von der Arbeitsatmosphäre am LWI ist die Forschungsstipendiatin ebenso begeistert wie von der Unterstützung durch das Team und die Verwaltung. „Besonders dankbar bin ich für die flexible Kinderbetreuung an der Universität, die uns als Familie sehr entlastet“, betont Pearl Li Yuzhu. Der Umzug nach Deutschland stellte die junge Forscherin zunächst vor einige Herausforderungen. Besonders die Sprachbarriere war eine anfängliche Sorge, die sich jedoch schnell als unbegründet herausstellte: „Alle Menschen waren sehr hilfsbereit und die meisten Leute sprechen Englisch oder sind bereit, mir beim Übersetzen zu helfen.“ Eine größere Herausforderung war hingegen der Umzug mit ihrem acht Monate alten Baby. Trotz der komplexen Anmeldeverfahren und der vielen organisatorischen Aufgaben im ersten Monat, habe sie mit ihrer Familie diese Hürde jedoch gemeistert.

Neben der Forschung konnte Pearl Li Yuzhu auch Braunschweig erkunden. „Es ist eine charmante Stadt mit schönen Parks und historischen Gebäuden“, sagt sie. Ihr erster zweimonatiger Aufenthalt ist nun bereits vorbei, doch sie freut sich schon auf ihre Rückkehr an die TU Braunschweig.

Zur Person

Dr. Pearl Li Yuzhu studierte Englische Sprache und Literatur an der Huazhong University of Science und Technology und Ozean- und Schiffsbauingenieurwesen an der Wuhan University of Technology in China. Nach ihren beiden Bachelor-Abschlüssen studierte sie Meerestechnik und Schiffsbau an der Memorial University of Newfoundland in Kanada, wo sie ihren Master machte. Anschließend promovierte Pearl Li Yuzhu im Bereich Offshore- und Unterwassertechnik an der Universität Stavanger, Norwegen. In ihrem Promotionsprojekt befasste sie sich mit wellenbedingter Kolkbildung und Bodenverflüssigung um die Fundamente von Offshore-Windkraftanlagen. 2019 erhielt sie ein Marie-Curie-Postdoc-Stipendium. Seit 2021 ist sie Juniorprofessorin in der Abteilung für Bau- und Umweltingenieurwesen der National University of Singapore. Sie ist unter anderem Vorsitzende des Technischen Ausschusses für Klimawandel am Institute of Engineers, Singapur.

Humboldt-Forschungsstipendium für erfahrene Forschende

Mit dem Humboldt‐Forschungsstipendium fördert die Alexander von Humboldt‐Stiftung überdurchschnittlich qualifizierte Wissenschaftler*innen aus der ganzen Welt. Das von den Bewerber*innen eigenständig gewählte Forschungsvorhaben wird in Kooperation mit wissenschaftlichen Gastgebenden an Forschungseinrichtungen in Deutschland durchgeführt.

Kontakt
Prof. Dr.-Ing. Nils Goseberg
Technische Universität Braunschweig
Leichtweiß-Institut für Wasserbau
Abteilung Hydromechanik, Küsteningenieurwesen und Seebau
Beethovenstraße 51a
38106 Braunschweig
Tel.: 0531 391-3930
E-Mail: n.goseberg(at)tu-braunschweig.de
www.tu-braunschweig.de/lwi/hyku

Beitrag von Bianca Loschinsky im MAGAZIN der TU Braunschweig

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