Die Verpflichtung, die globale Erwärmung auf maximal zwei Grad Celsius zu begrenzen, erfordert eine deutliche Reduzierung industrieller Treibhausgasemissionen. Die energieintensiven Industrien sind für einen erheblichen Anteil dieser Treibhausgasemissionen verantwortlich. Daher wurden mehrere Projekte zur Minimierung der Treibhausgasemissionen bei der Produktion von Grundstoffen eingeleitet, z.B. in der Stahl-, Chemie- oder Zementindustrie.
Derzeit wird die Herstellung von Grundstoffen global durch die Nutzung kohlenstoffhaltiger Brennstoffe und Reduktionsmittel dominiert. Zukünftig sollen diese konventionellen Prozesse durch neuartige Alternativen zur CO2-reduzierten Produktion ersetzt werden. Neben dem Potenzial zur Verringerung der direkten Treibhausgasemissionen aus innerbetrieblichen Produktionsprozessen ergeben sich auch Veränderungen bei den Emissionen der vorgelagerten Stufen der Wertschöpfungsketten von Produkten. Auch andere ökologische Indikatoren werden beeinflusst. Dies muss im Rahmen einer umfassenden Bewertung von Umweltauswirkungen quantifiziert werden.
Im Rahmen einer Bachelor-, Studien- oder Masterarbeit soll eine Ökobilanz für relevante Prozesse der Produktion eines ausgeählten Grundstoffes (z.B. Stahl, Zement, Methanol, Ammoniak) erstellt werden. Dazu sollen die technischen Prozesse und Zusammenhänge identifiziert und auf Basis der Literatur abgebildet werden. Mit Hilfe von Methoden zur Ökobilanzierung sollen aktuelle und zukünftige Prozessrouten hinsichtlich verschiedener Nachhaltigkeitsindikatoren bewertet werden. Kenntnisse der Ökobilanzierung sind für die Bearbeitung des Themas von Vorteil. Grundlegende Programmierkenntnisse (z.B. Python) sind ebenfalls erforderlich.
Bei Interesse melden Sie sich bitte bei Yannik Graupner.