Die Verpflichtung, die globale Erwärmung auf maximal zwei Grad Celsius zu begrenzen, erfordert eine deutliche Reduzierung der Treibhausgasemissionen in allen Sektoren. Die Stahlindustrie ist für rund 7 % der weltweiten Treibhausgasemissionen aus dem Energiesystem verantwortlich. Daher wurden mehrere Projekte zur Minimierung der Treibhausgasemissionen bei der Stahlerzeugung eingeleitet.
Derzeit ist die kohlenstoffbasierte Hochofen-Konverter-Route (BF-BOF) die am weitesten verbreitete Technologie für die Primärstahlerzeugung. Langfristig ist die wasserstoffbasierte Direktreduktion (H/DR) eine vielversprechende Lösung zur Vermeidung von Treibhausgasemissionen. Als Brückentechnologie kann Wasserstoff (anteilig) durch Erdgas (NG/DR) ersetzt werden. Neben dem Potenzial zur Verringerung der direkten Treibhausgasemissionen ergeben sich auch Veränderungen bei den Emissionen der vorgelagerten Stufen der Wertschöpfungskette. Auch andere ökologische Effekte werden beeinflusst. Dies muss im Rahmen einer umfassenden Bewertung der Umweltauswirkungen quantifiziert werden.
Im Rahmen einer Bachelor-, Studien- oder Masterarbeit soll eine Ökobilanz für die relevanten Prozesse der CO2-armen Stahlproduktion erstellt werden. Dazu sollen die technischen Prozesse und Zusammenhänge identifiziert und auf Basis der Literatur abgebildet werden. Mit Hilfe von Methoden zur Ökobilanzierung sollen zukünftige Prozessrouten hinsichtlich verschiedener Nachhaltigkeitsindikatoren bewertet werden. Kenntnisse der Ökobilanzierung sind für die Bearbeitung des Themas von Vorteil. Grundlegende Programmierkenntnisse (z.B. Python) sind ebenfalls erforderlich.
Bei Interesse melden Sie sich bitte bei Yannik Graupner.